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  • 1390 Salamonfalva
  • 1462 Salamonfalwa
  • 1558 Salmdorf
  • 1610 Salmesdorff
  • 1697 Solmenstorff
  • 1773 Solmersdorf
  • 1907 Salamonfalva

Der Ortsname ist vom Personennamen Salamon abzuleiten.

Nach dem Urbar von 1597 gab es 8 Viertelsessionen und 2 Söllner. Die Familiennamen waren durchwegs deutsch.

1661 gab es 27 Bauern- und 3 Söllnerhäuser. 1804 lebten 34 Familien in 28 Häusern.

1866 konnte dem Grundbesitzer Egan in Bernstein ein großer Waldkomplex abgekauft und auf die Bauern aufgeteilt werden.

Während der Rätezeit 1919 war das kleine Dorf von einer „Strafaktion“ der Roten Garden betroffen. Während der Kämpfe um den Anschluss an Österreich wurde das Dorf von Freischärlern besetzt Nach den Kämpfen an der Grenze wurden in Salmannsdorf zwei Männer, Mathhias Heiling und Johann Baumgartner, als „Vaterlandsverräter“ von den Freischärlern verschleppt und schwer misshandelt. Baumgartner, ein hochdekorierter Invalide des 1. Weltkrieges, wurde in Pilgersdorf gehenkt. Unter dem Terror der Freischärler mussten sich Ortsbewohner verstecken oder nach Österreich fliehen.

Politisch gehörte das Dorf so wie auch die Nachbardörfer in das christlich-soziale Lager. Bis heute dominiert die ÖVP, die den LangzeitbürgermeisterAlois Heiling von 1949 bis 1969 stellte.

Im Ersten Weltkrieg waren 7 Gefallene und 5 Vermisste , im Zweiten Weltkrieg 11 Gefallene oder Vermisste zu beklagen. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Dorf von Zerstörungen verschont. Schon bald setzte eine rege Bautätigkeit ein. Vor allem die Strohdächer wurden durch Ziegeldächer ersetzt.

1951 erreichte eine Lichtbaugenossenschaft trotz heftigen Widerstandes eines Teiles der Einwohnerschaft den Anschluss an das Stromnetz. 1959 wurde eine Wassergenossenschaft gegründet und das Dorf an eine bestehende Wasserleitung in Gübseck angeschlossen. Gemeinsam mit Ober-, Unterkohlstätten und Holzschlag bezog man ds Wasser aus dem Gebiet des Hirschensteins.. Das Ortsnetz wurde ab 1960 ausgebaut und ein Hochbehälter errichtet. 1973 wurde eine zweite Wasserleitung aus dem Bernsteiner Wald beschlossen.

 

Bevölkerungsentwicklung

  • 1833 298 Personen in 36 Häusern
  • 1842: 285
  • 1863 228
  • 1896: 205
  • 1910: 221
  • 1923: 194
  • 1934 180
  • 1951 166 Einwohner.
Die Einwohnerzahl begann also schon im ausgehenden 19.Jahrhundert als Folge der Auswanderung zu sinken. Um die Jahrhundertwende war die Auswanderung besonders stark.  Auch in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit hielt die Auswanderung an, wurde aber zunehmend von der Abwanderung in Richtung Wien abgelöst.

Die früher bäuerliche Siedlung, in der der Wald und die Holzbearbeitung eine wichtige Rolle spielten, ist heute ein Pendlerdorf. Die Landwirtschaft wird im Nebenerwerb betrieben. Die Modernisierung konnte nur durch Erwerbsarbeit außerhalb der Landwirtschaft finanziert werden. So waren etwa von den späten 1960er bis in die 1980er Jahre 12 bis 15 Männer im Winter in Wien als Heizer tätig. Heute arbeiten die Salmannsdorfer zumeist in Dienstleistungsberufen  als Tagespendler in den regionalen Zentren oder im Wiener Raum.

An Betrieben gab es im 19. Jahrhundert außerhalb des Ortes eine Mühle, die bis nach dem 1. Weltkrieg betrieben wurde, und im Dorf eine Greißlerei. Am wichtigsten war des Kaufhaus, Handels- und Transportunternehmen des Franz Renner, 1920 als kleines Geschäft und Tabak-Trafik gegründet.. Der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ermöglichte schon 1939 die Anschaffung eines LKW. Renner transportierte Milchprodukte für die Molkerei Kirchschlag. Nach dem 2. Weltkrieg musste neu begonnen werden, zunächst im Holzhandel. Später stieg Franz Renner auch in den Personentransport ein. 1973 wurde ein Betriebsgelände in Bubendorf gekauft und dort Werkstätte und Tankstelle errichtet. Die Zahl der LKW-Zügekonnte st6ändig erhöht werden- 1954 gründete Josef Renner, der Bruder von Franz, eine eigene Firma.

 

Kirche und Schule

1756 wurde eine Glocke auf einem Holzgestell aufgehängt, 1780 ein Oratorium aus Holz errichtet. 1874 erfolgte die Grundsteinlegung für die Kirche , die 1975 fertiggestellt wurde. 1949 wurde der Kirchturm erneuert, 1967 die Kirche renoviert.

Angeblich bestand schon im 19. Jahrhundert eine Schule, an der Handwerker unterrichteten. Erst ab 1908 ist ein diplomierter Lehrer bezeugt. 1882 wurde ein Schulgebäude errichtet. 1854 bis 1956 wurde eine neue einklssige Volksschule gebaut, mit einer modernen Lehrerwohnung. Die Zahl der Schüler ging jedoch stark zurück. So wurde der Schulbetrieb 1973 auch in Salmannsdorf eingestellt. Die Kinder besuchen die Volksschule in Pilgersdorf.

 
ortslage

 

Quellen

  • Salamonfalva – Salmannsdorf 1390 – 1990. Festschrift 1990