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Urgeschichte

Auch in Donnerskirchen belegen die zahlreichen Funde so wie in den Nachbargemeinden eine ununterbrochene Besiedlung seit der Jungsteinzeit.

Jungsteinzeit

1988 wurde am Westufer des Sees bei Bauarbeiten  Keramik- und Knochenfunde gemacht, die am Beginn der Linearbandkeramik einzuordnen sind und damit zu den ältesten Funden des Landes gehören. Die Knochen stammen  anscheinend  von einem Wildesel. Knochenteile aus der Kupferzeit stammen möglicherweise vom wilden Wasserbüffel.

1971 wurde bei Baggerarbeiten ein Satz von 15 Gefäßen gefunden, ein Gefäßdepot aus der Zeit der Badener Kultur.

Aus der Bronzezeit bzw. der Hallstattzeit stammt ein reichhaltiger Fund von Metallgegenständen, der 1963 am südlichen Rand des Gemeindegebietes gemacht wurde. Unter den Fundgegenständen waren 13 Bruchstücke von Bronzesicheln, mehrere Lappenbeile und das Randstück eines Objektes aus Bronzeblech mit Verzierungen sowie drei Bruchstücke von Gußkuchen.

Das wichtigste Fundareal ist das so genannte Ehrenfeld  am Plateau des Kirchberges. Dort erstreckte sich auf einer großen Fläche von etwa 60 ha eine hallstattzeitliche Siedlung der Kalenderberggruppe. Die Siedlung war von ein bis zwei Wällen umgeben. Bei Testgrabungen in der Zwischenkriegszeit wurde der Unterbau eines Hauses aus Stein frei gelegt. Zahlreiche Herdstellen und eine Fülle von Keramikfragmenten wurden gefunden, darunter "Mondidole" (Feuerböcke) und Spinnwirtel. Besonders interessant sind die Tonringe (Tonräder), die vermutlich zu Wagenmodellen gehörten.

Großes Interesse haben die fünf großen, bis zu 6 m hohen hallstattzeitlichen Grabhügel am Mahdberg gefunden. Vier der Hügel sind noch heute sichtbar, einer wurde weitgehend eingeebnet. 1910 wurde der größte Hügel  und im folgenden Jahr zwei weitere Hügel untersucht. Aus einem dieser Hügel stammen das berühmte Stierkopfgefäß und einige Kegelhalsgefäße.

Aus der frühen La Tène Zeit stammen zwei Körpergräber, das eines Mannes und das einer Frau. Das Männergrab enthielt Fibelbruchstücke und eine eiserne Lanzenspitze. Das Frauengrab war beraubt. Trotzdem wurden an Beigaben noch Bronzefibeln gefunden.

Das römerzeitliche bzw. spätantike Donnerskirchen ist vor allem für den marmornen "Altartisch" berühmt. Die Villa rustica wurde im Auftrag von Sandor Wolf, den reichen Weinhändler und Antiquitätensammler, vor dem Ersten Weltkrieg  ausgegraben. Der ummauerte Komplex umfasste fünf Gebäude. Eines der Gebäude beherbergte eine Badeanlage mit entsprechender Heizung. In einem anderen Gebäude, das vielleicht ein Speicher war, aber auch schon als Tempelanlage bzw. frühchristlicher Sakralraum gedeutet wurde, fand man die Trümmer der Marmorplatte, die als Altartisch gedeutet wird. Der Gutshof bestand jedenfalls noch zu Ende des 4. Jahrhunderts. Zur villa rustica gehörten fünf Gräber, die 1933 ausgegraben wurden. 1975 wurden zwei weitere römerzeitliche Gräber gefunden.

Ortsname

1285 wird der deutsche Ortsname Dundeskürchen erstmals urkundlich erwähnt. Er ist vom althochdeutschen Personennamen Tundolt abgeleitet. Häufig findet man in den mittelalterlichen Urkunden  aber auch Fulchakan (=Félchacan, Oberdonnerskirchen) und Tothchakan (Slawischdonnerskirchen). Chacan wird vom slawischen Personennamen Cakan abgeleitet.

 

Mittelalter

Um 1300 waren Donnerskirchen und das benachbarte, später wüst gefallene Pirichendorf im Besitz des Geschlechtes Gathal, die ihren Mittelpunkt in der Burg Roy (Rovo) hatten.  Beide Dörfer wurden vom Palatin Johann, dem Sohn Heinrichs von Güssing, gewaltsam besetzt. Eine große Zahl von Adeligen bestätigte, dass Petheu aus dem Geschlecht Ganthal seinen Besitz nicht wegen Treuelosigkeit verloren hatte, sondern dass dieser widerrechtlich vom Palatin besetzt worden war.1332 wollten Petheu de Kolon und dessen Verwandte ihren Besitz in Donnerskirchen verpfänden, Dem widersetzte sich jedoch sein Neffe, offenbar mit Erfolg. 1355 wurde ein weiterer Versuch, Besitzungen in Donnerskirchen und in anderen Orten zu verkaufen, untersagt.1366 ließen sich die Kanizsai von König Ludwig dem Großen auch die Herrschaft über Donnerskirchen (Csakan) und die Hälfte der Seemaut übertragen.  1366 legte die Stadt Ödenburg dagegen Protest ein, dass Stephan Kanizsai, Bischof von Agram, und andere Kanizsai sich die Hälfte von Donnerskirchen und die Seemaut angeeignet hatten. Die Stadt brachte vor, dass die Maut laut einer königlichen Schenkung ihr zustünde. 1411 besaß auch Johann Tannpekh von Karlburg (Orosvár) Güter in Donerskirchen. Die Kaniszai schlossen Donnerskirchen ihrer Herrschaft Eisenstadt an, bei der der Ort bis zum Ende des Feudalzeitalters blieb.Neben dem Besitz der Gathal bekamen deren Gefolgsleute, Johann von Donnerskirchen und zwei weitere Ritter, Hinz Vogt und Paull Schleger, Freihöfe in Donnerskirchen.  Eine freie Kurie gehörte Nikolaus, dem Sohn des Andreas Enczendorfer, und seinem Bruder Johann. 1431 verpfändeten sie diese Kurie mit fünf Weingärten an Georg Rauharter von Baumgarten. Walpurga, die Witwe des Preßburger Bürgers Nicolaus Gutgsell, und ihr Sohn hatten Besitzanteile und zwei Weingärten in Donnerskirchen, als Pfand von Nicolaus Sebek. 1471 wird die Maut von Donnerskirchen erwähnt. Der Ödenburger Bürger Emerich Mägusch hatte angeblich 315 Ochsen an der Maut vorbei "geschmuggelt". 13 Ochsen wurden für verfallen erklärt.

Mit der Herrschaft Eisenstadt kam Donnerskirchen an die Habsburger bzw. unter die Pfandherrschaft der Prüschenk (Grafen von Hardegg) und 1509 an die Familie von Fürst. Veit von Fürst war der Schwiegersohn des Grafen von Hardegg.

 

Frühe Neuzeit

Im 17. Jahrhundert wurde eine Befestigungsmauer errichtet, von der heute nur mehr geringe Spuren vorhanden sind. Von den Kuruzzenkriegen blieb der Ort aber nicht verschont. 1605 wurde Donnerskirchen von den Heiducken des Obersten Gregor Nemethy überfallen, der Ort und auch der Edelhof niedergebrannt. Die Waisenbücher der Herrschaft beweisen, dass viele Einwohner Donnerskirchens getötet, die Frauen und Kinder - darunter selbst Kleinkinder - verschleppt wurden, vermutlich an die Türken verkauft wurden und nie mehr zurückkehrten.

Nach dem Eisenstädter Herrschaftsurbar von 1515 gab es 3 Dreiviertel-, 19 halbe, 13 Viertel- und 6 Achtellehen, eine öde Mühle und eine Fleischbank. 1569 bestanden 2 ganze, 11 Dreiviertel-, 12 halbe und 11 Viertellehen sowie 41 Hofstätten. 1675 bestanden 32 halbe 32 halbe (davon 7 zum Leisserhof), 24 Viertellehen (zum Leisserhof) und 6 Hofstätten, ein Kirchenhaus, ein Kirchenkeller, ein Pfarrhof, ein Schulhaus, ein Gemeindehaus, ein Gemeindekeller und ein Halterhaus. Die Donnerkirchener hatten 41 1/2 Joch Acker und 45 Pfund Weingärten zu bearbeiten. Zum Edelhof gehörte eine gut gebaute Mühle am See mit 4 Rädern und einer Stampfe. Zum Edelhof gehörten 17 Untertanen, 6 Weingärten mit zusammen 290 Pfund.

1641 gehörten 81 Sessionen des Ortes zur Herrschaft Eisenstadt, 17 Sessionen zum Freihof Christoph Leissers. 1771 - 1773 schloss der Ort mit der Herrschaft einen Vertrag. Dieser schrieb die Bearbeitung von 33 1/2 Joch Acker, 26 weite Fuhren nach Wr. Neustadt oder Ödenburg sowie weitere Leistungen von insgesamt 720 Tagen Zug- und 830 Tagen Handrobot vor. Die übrigen 1000 Tage Zug- und 2164 Tage Handrobot, die Viktualienabgaben und die Haussteuer wurden mit jährlich über 1064 Gulden abgelöst.

Ein beträchtlicher Teil der Weingärten war im Besitz von Auswärtigen, 1970 etwa von Bauern aus Hof, von Wr. Neustädtern,  Bruckern und Wienern, aber auch von niederösterreichischen Adeligen.

Die Herrschaft Eisenstadt betrieb in Donnerkirchen einen Ziegelofen, der jährlich etwa 30 000 Ziegel brannte.

1683 war Donnerskirchen Schauplatz der Huldigung der Gesandten von Güns. Ödenburg, Eisenstadt und Rust für Thököly. Bei Donnerskirchen befand sich ein Lager der Türken und Kuruzzen. Der Ort erkaufte sich eine Schutzwache. Der Ort blieb von den Türken weitgehend verschont, hatte dann aber besonders unter der Besetzung durch das kaiserliche Regiment Rabatha zu leiden.

1659 erhielt der Ort von Kaiser Leopold das Marktrecht. Am Sonntag vor oder nach St. Peter und Paul durfte ein Jahrmarkt abgehalten werden.  1771 pachteten die Donnerskirchner das Wirtshaus und den Zehent von der Herrschaft um 450 Gulden. Da die staatlichen Steuern und die Komitatsabgaben stark stiegen war auch Donnerskirchen wie viele andere Gemeinden stark - mit 9000 Gulden - verschuldet.

 

Der Leisser-Hof (Esterházy - Kstell, heute Winzergenossenschaft)

Die Anlage geht auf einen mittelalterlichen Rittersitz zurück. Der Edelhof war um die Mitte des 14. Jahrhunderts im Besitz des Johann von Donnerskirchen, ab 1389 im Besitz seines Sohnes Jakob. Der Hof umfasste damals eineinhalb Lehen. Zu ihm gehörte auch die Mühle an der Einmündung der Wulka in den Neusiedler See. Im 15. Jahrhundert besaß den Hof Hans Samaraßky, nach dessen Tod der Ritter Georg von Königsberg. 1505 musste er nach einem Urteil des niederösterreichischen Landmarschalls an die Erben Samaraßkys zurückgeben. Zum Hof gehörten damals schon vier Untertanen. 1525 verkauften die ERben Michael Wochinskys den Hof an den Schwechater Bürger Andre Sibenburger, 1529 erwarb der Eisenstädter Bürgermeister Georg Günther den Hof. Seine Witwe verkaufte 1537 den Hof an den Ritter Hans Schärdinger. Vorübergehend besaß ihn Moritz von Fürst, der kaiserliche Hauptmann von Eisenstadt. 1552 kaufte ihn der Sekretär der niederösterreichischen Regierung Wolfgang Sterneiß. Seine Witwe ehelichte den Hofzahlmeister Joachim Wiser, durch Erbschaft kam es an Sebaldus Pögl von Emerberg . 1511 durch Exekution an Stephan Gräsl, der anscheinend als Strohmann fungierte und ihn an den Freiherrn Christoph Leisser von Idelsberg und Kronseck weitergab. Leisser erwar auch ein zweites Edelgut, den Gruber - Hof mit 15 Untertanen. 1605 war der Hof durch die Bocskay - Rebellen komplett zerstört worden. Leisser ließ ihn im Renaissance - Stil neu aufbauen, mit Wirtschaftsgebäuden um einen großen Innenhof. Der linke Flügel wurde später abgerissen. Unter den Wirtschaftsgebäude befindet sich ein großer, gewölbter Keller. Zur kleinen Herrschaft mit etwa 20 Untertanen gehörte ein ausgedehnter Weingartenbesitz, der von den Untertanen bearbeitet wurde.Leisser konnte große Mengen an Wein über die Leithagrenze als Eigenbauwein nach Österreich bringen.  In der Zeit Leissers war der Hof anscheinend ein Zufluchtsort für die Donnerskirchener Protestanten, die der Gegenreformation noch lange widerstanden. Darauf lassen die vielen Donnerskirchner Bauern schließen, die 1651 den Ruster Kirchenbau der Evangelischen unterstützten, aber auch Beamte Leissers, die in den Ruster Matriken aufscheinen.

Der Hof wurde in die Donnerskirchener Ortsbefestigung einbezogen. 1652 verkaufte Leisser den Hof an den berüchtigten Ödenburger Rechtsanwalt Stephan Vitnyedi, der ihn an Paul Esterhazy um 24 000 Gulden weiterverkaufte. Esterhazy schloss den Edelhof seiner Herrschaft Eisenstadt an.Dass er am Leisserhof bzw. an der Seemühle besonders interessiert war hatte auch damit zu tun, dass an der Wulkamündung ein freier Zugang zum See möglich war. 1699/1700 bauten holländische Schiffsbauer für Esterhazy in Donnerskirchen eine Galeere.  Im Leisserhof, nunmehr Kastell der Esterhazy,  befand sich eine Zentralkellerei der Esterhazy. Der Wirtschaftskörper des Leisser-Hofes wurde aber erst im 18. Jh. vollständig in die Herrschaft eingegliedert.

Der Hof wurde von der Gemeinde Donnerskirchen gekauft. 1971 wurde er gründlich renoviert und ist heute Sitz der Winzergenossenschaft.

 

19. Jahrhundert

1806 kostete eine Epidemie zahlreiche Menschenleben. Ein von Esterhazy bestellter Arzt wirkt von Donnerskirchen aus auch in den benachbarten Dörfern. Der vom Hof entsandte Arzt Hofrat von Schrauf erkrankt ebenfalls und wird in Donnerskirchen versorgt. Er stirbt an der Krankheit in Eisenstadt. Nach der Besetzung Wiens durch die Franzosen waren in Donnerskirchen 100 geflüchtete Familien einquartiert. Bald darauf wird auch Donnerskirchen besetzt, Futter und Lebensmittel werden immer wieder requiriert.  Für den Abtransport von 500 Eimer Wein aus dem herrschaftlichen Keller wurden  15 zweispännige Wagen und ein Reitpferd genommen und nicht mehr zurückgegeben. Als ein französischer Kommissar 30 Ochsen verlangte kam es zu einem Aufruhr der Bauern. Die Franzosen mussten fluchtartig den Ort verlassen. Für das große Lager der Franzosen mussten neben Lebensmittel auch Geld abgeliefert werden. Knapp vor dem Abzug der Franzosen wurde ein französischer Offizier, der sich überheblich gebärdete, vom Pferd geschossen.

Die Landwehrmänner, die daraufhin im Dorf einquartiert werden mussten, schleppten eine Krankheit ein. 1813 fällt ein Großteil des Rinderbestandes einer Viehseuche zum Opfer.  1814 wurden von Dr. Altmann 242 Kinder erstmals gegen Pocken geimpft.1831 brach die Cholera aus, forderte aber in Donnerskirchen nur wenige Todesopfer. Schlimmer war der Ausbruch im folgenden Jahr. Es gab 50 Todesopfer. Auch der Arzt Dr. Karl Rothauer starb an der Krankheit. 1835 starben 200 Rinder an einer Viehseuche.1838 gab es zwei Brände. Im Winter brannten 36 Häuser und 19 Scheunen ab, im März fielen dem Feuer 47 Häuser und 48 Scheunen zum Opfer. Im Dezember 1841 wurde die Scheune des Richters Johann Schratzenthaler in Brand gesteckt, der zuvor mehrmals bedroht worden war, sich aber weigerte sein Amt niederzulegen. 1843 kommt es erneut zu einer Brandstiftung. Die Holden und Kleinhäusler des Verwalters des Meierhofes, Tritremmel, hatte diese wegen Arbeitsverweigerung angezeigt. Auch er erhielt einen Drohbrief und die Nebengebäude des Meierhofes wurden in Brand gesteckt.

Im Revolutionsjahr 1848 blieb es - anders als in Purbach und Schützen - in Donnerskirchen ruhig. Über zwei Ortsbewohner, Michl Keinrath und Paul Schmidt klagte der Pfarrer, sie würden Unruhe verbreiten. 1857 bricht wieder ein Großfeuer aus, ebenso 1866 . 68 Häuser, darunter auch der Pfarrhof, brannten ab. 1876 wurde der Ziegelofen an Georg Mühlbauer aus Klattau in Böhmen verpachtet.1878 wurde der Ziegelofen abgerissen. Das Gemeindetor wurde abgerissen. Die Straße nach Hof verbesserte die Verkehrssituation. 1877 wurde im Dorf ein Schenkhaus errichtet.

1879 kam es zu Tumulten in Donnerskirchen. Der Anlass war das Sammeln von dürrem Holz im Esterhazy - Wald, das seit jeher üblich war. 1872 wurde dies untersagt, aber noch weiterhin geduldet bzw. die Leute, meist Frauen und Kinder,  wenn sie erwischt wurden, vom fürstlichen Förster verprügelt. 1879 kam es zu einem Prozess. Über 200 Personen wurden zu Strafen von 10 bis 100 Gulden verurteilt. Wer nicht zahlen konnte wurde gepfändet. Der Exekutor und die Panduren wurden jedoch von den aufgeregten Donnerskirchnern aus dem Dorf vertrieben. Daraufhin wurden 400 Honveds im Dorf einquartiert. 34 Personen wurden zu 6 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Da zur gleichen Zeit der Aufstand in Bosnien stattfand wurden die Donnerskirchner Unruhen auch als "Aufstand in Bosnien" bezeichnet. 1882 wurde im Haus von Mathias Schmidt ein Drohbrief gefunden: Häuser, in denen Juden untergebracht werden, würden in Brand gesteckt.

1886 wurde die Straße über das Leithagebirge gebaut. Das alte Schulhaus wurde an Privatpersonen verkauft.Während eines Manövers war der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand für einige Tage im Pfarrhof einquartiert. 1894 wurde die Eisenbahnlinie Ödenburg - Preßburg projektiert und der Grund abgelöst. Die Gemeinde zeichnete für die Bahn 5000 Gulden Stammkapital, allerdings nur unter der Bedingung, dass Donnerskirchen einen Bahnhof bekommt. 1896 wurde ein Armenhaus gebaut.

1899 gab es in der Gemeinde heftige Streitigkeiten zwischen einer Partei, die gegen den Pfarrer war und der Mehrheit der Bevölkerung, die ihn unterstützte. Es kam zu einer Reihe von Anzeigen gegen Pfarrer, Richter, Vizerichter, Notar. Der Oberstuhlrichter enthob den Vizerichter Michael Rohrer seines Amtes. Nach heftigen Protesten musste diese Amtsenthebung rückgängig gemacht werden. Der Notar, der sich auch als Waisenvater wählen ließ. musste dieses Amt zurücklegen.   1908 wurde Donnerskirchen die Kreisarztstelle zuerkannt. Oberlehrer Niegl unterrichtete freiwillig außerhalb der Unterrichtsstunden die ungarische Sprache und bekam  dafür eine Gehaltsaufbesserung.  1910 wurde Niegl im Rahmen eines Schulfestes  vom Kreisdechant Viktor Horváth und dem Hilfsinspektor des Komitates Kalman Palásti für seine Erfolge im Unterricht der ungarischen Sprache besonders geehrt. Er erhielt ein Geschenk.

Die politischen Auseinandersetzungen erfassten auch die Dörfer. Interessant ist die Stellungnahme des Donnerskirchener Pfarrers zur Parlamentswahl von 1910:

"In den ersten Tagen des Juni fanden die Abgeordneten- Wahlen statt, denen ein heftiger und leidenschaftlicher Kampf und an vielen Orten zu verurteilende Tätlichkeiten vorangingen, die dann ein unerwartetes Ergebnis brachten, da sie mit der schweren Niederlage der Oppositionsparteien, darunter auch der einzigen verlässlichen Partei, der Volkspartei endeten. Diese heldenhafte und für die katholische Sache kämpfende Partei zog mit 33 Mitgliedern aus dem Parlament und kehrte mit nur 13 Abgeordneten dorthin zurück.
Die Ergründung der Niederlage ist nicht die Aufgabe eines Pfarrers als Chronisten, doch ist ihm zu verzeihen, wenn er seine Erbitterung, seinen Schmerz und seiner Bestürzung über die Gleichgültigkeit der Katholiken des ganzen Landes, wie auch das Strebertum der zur Führung berufener Männer und ihrem Verrat zum Ausdruck bringt, die zu dieser Niederlage führten."

Auch in Donnerskirchen begannen die Auseinandersetzungen um die Verstaatlichung der bisher konfessionellen  Volksschule. Der Pfarrer schreibt dazu 1911:

"Am Anfang des Jahres wurde diese gewaltsam entfachte und künstlich genährte Bewegung ziemlich eingehend besprochen. Der objektive Beobachter konnte leicht herausfinden, dass die Idee und in den Vordergrund geschobene Gedanke der Erleichterung der Gemeindekosten nur ein Vorwand für die Ausschließung des religiösen Geistes und des priesterlichen Einflusses aus der Schule war".

1911 erhielt das Gemeindeamt einen Telefonanschluss.

 

Anschlusszeit

Vereinzelt hab es auch schon 1918 Stimmen, die den Anschluss an Österreich forderten. Eine Nationalgarde wurde aufgestellt. Junge Burschen schlugen Fensterscheiben ein und machten Lärm. Der Pfarrer, der in einem anonymen Schreiben aufgefordert wurde, die Anrede mit "Du" zu unterlassen, führte dies auf den Einfluss des Weines zurück. In der Nachkriegszeit nahm die Unsicherheit zu. In die Bergkirche wurde eingebrochen, die Diebstähle häuften sich und der Schmuggel über die Grenze blühte. Grenzgendarmerie wurde nach Donnerskirchen verlegt. Die Unzufriedenheit vor allem der Kriegsheimkehrer war groß. Der Pfarrer schreibt in der Ortschronik: "Donnerskirchen wurde ein Zentrum der politischen Umtriebe dieser Abenteurerbande. Die warnenden Worte des Pfarrers fanden taube Ohren. Bei der für die glücklich aus dem Kriege Heimgekehrten abgehaltenen Andacht erschienen nur 23 beim Tische des Herrn, während bei den Gasthausversammlungen die Menschen sich drängten, um das von den hetzerischen Agitatoren verbreitete Gift aufzunehmen. Die Gemeindevorstehung wagte nicht, sich dieser gefährlichen Bewegung zu widersetzen. Es verging kaum ein Sonntag ohne Versammlung, an der man natürlich alles Mögliche dem verführten Volk versprach. Wie wäre dieses auch nicht mit den lärmenden Rednern zufrieden gewesen, die beständig betonten, ihr werdet jetzt die Herren, die Grafen, Fürsten und Pfaffen eure Diener. Dies fordert die Gerechtigkeit, die Gleichheit. Seine (des Pfarrers) Tätigkeit und besonders seine Predigten standen beständig unter Beobachtung und geheimer Kontrolle. Durch Anzeigen wurden ihm Drohungen und Rügen zu Teil, doch hatte der Gemeinderat, der sich aus nüchternen Elementen gebildet hatte, durch seine gemäßigte Haltung den Spitz der gegen ihn gerichteten Pfeile vorweg genommen. Es gab jedoch eine Zeit, wo der Pfarrer zum Sprung bereit stand, um auf den Wink der ihm Gutgesinnten die Grenze zu überschreiten, um dem traurigen Los der Geisel zu entgehen, doch Gott sei Dank, kam es nicht soweit.

Auf die das Kreuz lästernden Aussprüche des Ödenburger Regierungskommissärs, des Juden Kellner, entfernte ich wahrhaftig das Kreuz aus der Schule, da die Anführer der hiesigen Organisation mit dem Maurer Gruber und dem Binder David Gölles an der Spitze sich so herausfordernd benahmen und nahmen eine derart feindliche Haltung der Kirche gegenüber ein, sodass ich auf ihr ausdrückliches Verbot gefasst sein musste. Auf Ansuchen des Ortsdirektoriums jedoch kamen die Kreuze nach einigen Tagen wieder auf ihre alten Plätze zurück. Doch waren wir gezwungen, den Religionsunterricht in der kleinen Kirche abzuhalten, da die Räteregierung die Religion als Privatsache erklärte, die die Schule nichts angehe. Aus den Schulbüchern wurde sogar das Wort "Gott" ausgemerzt. Dazu kam die Liquidierung und Kommunalisierung des Kirchenbesitzes, die Regelung der Lebensunterkünfte der Geistlichen, die Verfolgung kirchlicher Personen, Bischöfe, Priester, Mönche, Nonnen geheim und öffentlich. Besonders nachdem die Austrittserklärung nur von einer verschwindenden Minderheit von kirchlichen Personen unterzeichnet wurde. All das riss das religiöse Volk aus seinem Schlaf und brachte es zum offenen Bekenntnis für Religion und Kirche." So wie in den meisten deutschwestungarischen Gemeinden waren aber auch in Donnerkirchen die Gemäßgten in der Mehrheit. Sie gewannden bei der Wahl des Arbeiter- und Soldatenrates 700 Stimmen. Im Eisenstädter Bezirksdirektorium schrieb man dem Pfarrer die Schuld an dieser Niederlage zu. Nach dem Sturz der Räteherrschaft schrieb der Pfarrer:

"... an dem Felsen des Bauernstandes zerbarst ihre 131 Tage ausdauernde verdammte Herrschaft. Der Fluch des ganzen Landes trifft jene verkommenen Schufte und ihre Verbündeten, die unser armes Vaterland in ein größeres Unglück stürzten als einst die tatarischen und türkischen Horden. Und trotzdem, wenn einer der Haupträdelführer für die Bluttaten seine wohlverdiente Strafe erhält, die sie über das Land ergehen ließen, lärmen die jüdischen Zeitungen der ganzen Welt über das Wüten des weißen Terrors. Natürlich sind die Rädelsführer alle fast ausnahmslos Juden. Für Österreich wird es stets ein Schandfleck bleiben, dass es noch den blutrünstigen Henkern des Landes Asyl gewährt und sie unter keinen Umständen ausgeliefert und so das Walten der irdischen Gerechtigkeit ihnen gegenüber verhindert und somit das große Elend, in welches wir durch das Bündnis mit Österreich kamen, nur vervollständigt."

Der Pfarrer war gegen den Anschluss an Österreich und meinte, dass nur ein geringer Teil der Bevölkerung dafür sei, da es ihnen dort noch schlechter gehen werde. Als Anführer der Befürworter des Anschlusses sah er den Apotheker, einen evangelischen Siebenbürger.

" In diesen österreichischen Bettlersack will man uns gegen unseren Willen, ohne uns zu fragen, das genannte Westungarn oder wie die österreichische Schlauheit es erfand, "Burgenland" hinein stopfen nur darum, weil wir deutsch sprechen, weil wir in deutscher Sprache die Kultur des Landes verbreiten und erhöhen, weil so viele von uns die Sprache Goethes und Schillers erlernten ..." Auch Pfarrer Ribarits musste aber zugeben, dass die ungarischen Freischärler sehr unfreundlich aufgenommen wurden. Die Hejjas - Freischärler und die königstreuen Ostenburg - Truppen lieferten sich auch in Donnerskirchen heftige Auseinandersetzungen. Gegen das Vorgehen der Freischärler protestierte eine Abordnung der Gemeinde ohne Erfolg in Ödenburg. Die Freischärler misshandelten die Abgeordneten. Die Gemeinde musste die Freischärler versorgen. Die österreichische Gendarmerie wurde freundlich begrüßt.

 

Zwischenkriegszeit

Unmittelbar nach dem Krieg wanderten etwa 50 Donnerskirchner nach Südamerika aus, meist jüngere Burschen, aber auch Familien.

Den  Esterházy gehörten der Tiergarten mit seinen Jagdhäusern, der Meierhof (Leisser-Hof) und die Puszta (Seehof). Der  Besitz wurde von einem Verwalter, der am Seehof in einem Verwaltergebäude wohnte, betreut. In den Wohnungen im Meierhof und am Seehof wohnen auch die Arbeiter der Esterhazy.

1925 wurde die Milchgenossenschaft, 1926 die Raiffeisenkasse  gegründet. 1927 wurde für die Milchgenossenschaft eine Sammelstelle mit Kühleinrichtung gebaut. 1928 wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen.

1928 veranstaltete der Schutzbund einen Umzug. Eine Heimwehrgruppe wurde gegründet. Im Feber 1933 wurde Johann Karner, ein Donnerskirchener Nationalsozialist, in Schützen am Gebirge durch einen Messerstich so schwer verletzt, dass er auf dem Heimweg verblutete. Karner wurde von seinen Gesinnungsfreunden als Opfer der politischen Gegner gesehen und feierlich, in Anwesenheit von etwa 700 uniformierten Nationalsozialisten, bestattet. Diese erhielten jedoch keinen Zugang zum Friedhof. Das Begräbnis wurde von der Gendarmerie und den Behörden überwacht. Die illegalen Nationalsozialisten führten immer wieder Störaktionen durch. Vor allem der Pfarrer trat gegen die Nationalsozialisten auf und wurde anonym bedroht. Deren Anführer  war der Apotheker Mag. Karl Meixner.

1933 bot Esterhazy der Gemeinde den Meierhof zum Kauf an. 1937 kam es dann zum Verkauf.

In der Volksabstimmung über den Anschluss an das Deutsche Reich gibt es nur "Ja" - Stimmen. Die meisten Ortsbewohner begrüßen diese Entwicklung. Die drei jüdischen Familien, alle drei Greißler, verschwanden aus Donnerskirchen. Die Familie Salzer kann rechtzeitig nach Argentinien fliehen. Die Familie Wällisch wurde deportiert, ebenso die Zigeuner. Im KZ Mauthausen kamen Ackermann Martin, Reichardt Josef und Udulutsch Fabian ums Leben.

Gemeindeverwalter war Franz  Schratzenthaler,
Ortsgruppenleiter der NSDAP Gmasz Johann.

1944  wurden 750  Zwangsarbeiter für den Bau des Ostwalles  in einem Keller untergebracht. Viele von ihnen starben und wurden außerhalb des Dorfes begraben. Nach dem Krieg wurde der Aufseher Nikolaus  Schorn, Ortsgruppenleiter aus Waidhofen an der Ybbs, wegen vielfachen Mordes  zu lebenslänglichem schweren Kerker  verurteilt. Am 2. April 1945 besetzten die Russen das Dorf. Der Bahnvorsteher Thomas Laschitz und der Bahnarbeiter Mathias Töltl, die Brüder Josef und Johann Koller aus Donnerskirchen und vom Seehof die Landarbeiter Johann Maschitz und Geza Varga werden von russischen Soldaten erschossen. Es kommt zu zahlreichen Plünderungen und Vergewaltigungen. Die polnischen Kriegsgefangenen im Ort beteiligen sich an den Ausschreitungen. "Durchziehende Horden (angeblich von den Deutschen vertriebene Ostarbeiter) raubten und plünderten oder holten sich Zugtiere und Wagen aus den Häusern" (Landestopographie, Band 2, S.563) Im Zweiten Weltkrieg hatte Donnerkirchen 113 Gefallene und 21 Vermisste zu beklagen.

 

Nachkriegszeit
 

 Gemeinderatswahl Bürgermeister und
Gemeinderatszusammensetzung
 nach dem Krieg Josef Engel als Bürgermeister (eingesetzt)
1947 Martin Hauser

 1951

Bürgermeister: Michael Weißenbäck

  • ÖVP: 13
  • SPÖ: 2
     
 1954

Bürgermeister: Michael Weißenbäck 

  • ÖVP: 11
  • SPÖ: 4
 1958

 Bürgermeister: Johann Neumyer(ÖVP)

  • ÖVP: 10
  • SPÖ: 5
 1962

Bürgermeister: Johann Neumayer (ÖVP)

  • ÖVP: 10
  • SPÖ: 5 
 1967

 Bürgermeister: Johann Neumayer (ÖVP)

  • ÖVP: 10
  • SPÖ: 5
 1972

 Bürgermeister: Josef Bayer

  • ÖVP: 13
  • SPÖ: 6
1977

Bürgermeister: Stefan Leeb(ÖVP)

  • ÖVP: 12
  • SPÖ: 7
1982

Bürgermeister Stefan Leeb (ÖVP)
1. Vizebürgermeister: Frippus Josef (SPÖ)
2. Vizebürgermeister: Liegenfeld Alois (ÖVP)

  • ÖVP: 12
  • SPÖ: 7
1987

Bürgermeister: Bayer Josef
1. Vizebürgermeister: Frippus Josef
2. Vizebürgermeister: Ban Koloman

  • ÖVP: 10
  • SPÖ: 9
1992

Bürgermeister: Frippus Josef (SPÖ)
Vizebürgermeister: Ban Koloman .

  • SPÖ: 9
  • ÖVP: 8
  • FPÖ: 2
1997

Bürgermeister: Josef Frippus (SPÖ) (51,16% der Stimmen)

  • SPÖ: 9
  • ÖVP: 7
  • FPÖ 3
2002

Bürgermeister: Josef Frippus (SPÖ)

  • SPÖ: 9
  • ÖVP: 9
  • FPÖ: 1
2007

Bürgermeister: Josef Frippus (SPÖ)

  • SPÖ: 11
  • ÖVP: 10
  • Freiheitliche und eine Bürgerliste gingen leer aus.
2012

Bürgermeister: Johannes Mezgolits (53,09 % der Stimmen)

  • ÖVP: 11
  • SPÖ: 10

Erwähnenswerte Ereignisse

  • 1949 wurde die erste "Hochkultur" von Julius Karner angepflanzt und damit neue Wege im Weinbau eingeschlagen
  • 1954 pachtete die neu gegründete Winzergenossenschaft von der Gemeinde den Gemeindekeller im Meierhof
  • 1955 wurde die neue Volksschule gebaut
  • 1957 eröffnete am Seehof ein neuer Betrieb der Esterhazy. Er stellte Leichtstoffplatten aus Schilfrohr her und stellte viele neue Arbeitsplätze zur Verfügung
  • 1962: Anschluss an die Ringwasserleitung
  • 1961 wurden das neue Gerätehaus der Feuerwehr, die neue Raiffeisenkasse und die Gemeinschaftskühlanlage eingeweiht
  • 1964 wurde Meierhof wird an die Winzergenossenschaft Donnerskirchen verkauft und dort der erste Kirschencocktail durchgeführt
  • 1965 wurde mit dem Bau der Leichenhalle  und des Freibades begonnen
  • 1970 wurde das Sonnwaldbad eröffnet
  • 1971 folgte das Musikerheim.  In der alten Schule wurde eine Erzeugung von Holzschuhen eingerichtet. 
  • 1972: Probleme gab es wegen des Abbruches des alten Schulgebäudes, da das Bundesdenkmalamt Einspruch erhob.
  • 1972 eröffnete die Firma Triumpf International einen Zweigbetrieb in Donnerskirchen
  • 1973 folgte die Firma "Pionier" mit einem Bekleidungsbetrieb (1986 eingestellt)
  • 1972 wurde der Kindergarten von der Gemeinde übernommen 1993 aber wieder in kirchliche Verwaltung zurückgegeben.
  • 1978 wurden einer Bürgerversammlung  die Richtlinien für die Fassadenaktion bekannt gegeben
  • 1981 werden die Fassadenfarben kostenlos zur Verfügung gestellt
  • 1985 wurde Bürgermeister Leeb für seine besonderen Leistungen im Bereich der Ortsbildgestaltung mit dem "Hans Kudlich- Preis" ausgezeichnet
  • 1984 erwarben Hermann Roser und Josef Mutsch  im Industriegebiet Grundstücke zur Errichtung ihrer Betriebe
  • 1984 der ehemalige Stierstall wurde zu einem Ortsmuseum umgestaltet
  • 1986 wurde das Löhnerthaus (ehemalige Raiffeisenbank und Gemeinschaftstiefkühlanlage) von der Gemeinde angekauft. Daraus wurde 1987 nach einer Bürgerbefragung  das Gemeindeamt. 
  • 1988 wurde der "Terrassenwohnpark" geplant.
  • 1992 Der Bürgermeister wird zum ersten Mal direkt gewählt. Der SPÖ-Kandidat Josef Frippus bekommt die Mehrheit (56 % der gültigen Stimmen). Nach 50 Jahren gibt es den ersten SPÖ- Bürgermeister.
  • 1992 Das Projekt "Kirschblütenweg" soll den Fremdenverkehr fördern
  • 1999 beschloss der Gemeinderat  den Beitritt zum Reinhaltungsverband "Abwasserreinigung Region Neusiedler See - Westufer"
  • 2008 wurde der neue Kindergarten der Gemeinde eröffnet
  • 2009 wurde  die  Dorferneuerung gestartet. Mit ausgewählten Prozessbegleitern wurde in verschiedenen Verfahrensschritten ein Konzept zur Dorfgestaltung in wirtschaftlicher, baulicher und kultureller Hinsicht erarbeitet.

 

Bevölkerungsentwicklung

 Jahr Bevölkerung 
1785 1564 
1828  1554 
1843  1555 
1863  1636 
1880  1576 
1890  1799 
1900 1783
1910 1741
1923 1824
1934 1848
1946 1570
1951 1622
1961 1645
1971 1593
1981 1576
1991 1556
2001 1649
2011 1720

 


Kirchengeschichte

Donnerskirchen gilt als eine der ältesten Pfarren des Nordburgenlandes. 1454 wird ein Wolfgang Pflüger, Mitglied des Ödenburger Johanniter - Konvents, als Pfarrer erwähnt. 1454 wandte sich Wolfgang Phöüegler von Tundoleschyrichen, der sich als "euer Kaplan" bezeichnete, um Hilfe an den Rat von Ödenburg, da man ihm den Kreuzhof in der Stadt mit Gewalt nehmen wollte.  1549 war ein Kristoff Liebmayer. Der nächste Pfarrer, Wolfgang Pamschab, war verheiratet. Mit der Köchin hatte er eine Tochter. Zur Pfarre gehörte ein ganzes Lehen  mit 32 Joch Ackerland, fünf Weingärten, Wiesen und ein Fischwasser am See. Christoff  Hanng verließ die Pfarre mit seinem Anhang und unter Mitnahme einiger Wertgegenstände und Bücher. Bis 1573 war Caspar Scharrer Pfarrer. Er hinterließ Schulden, etwa an einen Uhr- und einen Büchsenmacher und an den Bader in Eisenstadt, aber auch einen großen Besitz an "seiner Hausfrau Elena Erben", einen beachtlichen Viehbestand, Lebensmittel- und Weinvorräte. Darunter waren auch zwei Reitrosse mit Sattel. Auch sein Nachfolger, Pfarrer Georg Kral, war verheiratet.

Unter Pfarrer Johann Hauser wurde Donnerskirchen  ab 1677 bis 1782 zu einem Zentrum des Protestantismus. Hauser muss eine beeindruckende Persönlichkeit gewesen sein, so wie die meisten Flacianer der damaligen Zeit sehr gebildet und ein guter Prediger. Er war Prädikant in Villach, wo er wegen seiner Kompromisslosigkeit weichen musste. Durch seinen Katechismus, den Hauser in Donnerskirchen schreibt, "gegeben zu Dundelßkirchen am Hungrischen See 1580", wurde Hauser berühmt. Angeblich brachten die Donnerskirchner sein Bild und seinen Namen an der Kirche an. Der katholische Pfarrer von Oggau bezeichnete ihn in einem Brief an den Kaiser als Superintendenten der Evangelischen. 1582 schickte der Klosterrat zwei Kommissare nach Donnerskirchen. Sie stellte fest, dass der Ort "durch und durch lutherisch" sei.Die Kommissare forderten Hauser auf,  die Kirchenschlüssel zu übergeben, Hauser verweigerte dies und meinte, er sei vom Kaiser nicht eingesetzt und könne von diesem auch nicht abgesetzt werden. Die Kommissare mussten, da sich ein Aufruhr in der Bevölkerung abzeichnete, abziehen. Zum großen Jammer der Bevölkerung musste Hauser schließlich aber doch weichen. Unter dem neuen katholischen Priester Kaspar Lucker wirkte Hauser aber mit Wissen und Duldung des Richters und auch des Hauptmannes in Eisenstadt weiter. Erst ein neuer, strenger Befehl Erzherzog Ernsts an den Hauptmann Kollonitsch beendete das Wirken Hausers. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt. Katholisch wurden die Donnerskirchener aber keineswegs. Der Gemeindeschmied und Bauer Jacob Wimpassinger predigte nun. 1593 bekannten sich noch 101 Personen zum Protestantismus, nur eine Person war katholisch. Lucker blieb nur kurze Zeit, bis 1589 hatte die Gemeinde keinen Priester. Ein weiterer Versuch scheiterte schon nach wenigen Tagen. Die Predigten hielt der evangelische Schulmeister Wolf Dietrich. Der katholische Schulmeister Halbmaier beschwerte sich, dass er keine Schüler hatte. Richter und Geschworene antworteten, dass er sich als Schulmeister ausgäbe, tatsächlich aber nur ein Ochsentreiber aus Bayern sei. Auch die folgenden Priester hielten in Donnerskirchen nicht lange durch. Christoff Villanus (Hofer) blieb etwas länger, ein streitbarer Mensch, verließ dann aber ebenfalls den Ort.Bei seiner Installierung erklärte die Bevölkerung, sie wolle lieber den Türken gehorchen als dem katholischen Erzherzog. Einer neuerlichen Kommission erklärten die Donnerskirchener, Messe und Papsttum seien ihnen ein Greuel, sie wolltewn eher türkisch als papistisch sein und keinen Messpfaffen dulden. Die Kommission berichtete: Die Dunderskircher sind in ihrem Irrtum derart verstrickt, dass der unschuldigste katholische Pfarrer, wenn er nicht macht, wie sie es für gut und recht erachten, nichts Fruchtbares verrichten kann" (Landestopographie, Bezirk Eisenstadt, S.561) Erst heftige Drohungen im Jahre 1593 mit Einzug der Güter, Verweigerung des Begräbnisplatzes und Verhaftung der "Rebellen" fügte sich ein Teil der Bevölkerung, wurde aber von den Evangelischen heftig angegriffen und nach der Teilnahme an der Fronleichnamsprozession verprügelt. Der Pfarrer musste erneut fliehen. Erst Paul Mayenbrunner, der von 1606 bis 1620 Pfarrer war, konnte sich behaupten. Er war zugleich für die Pfarren Purbach und Breitenbrunn zuständig. Er legte ein Matrikelbuch an. Mit dem Erwerb der Herrschaft durch die Esterházy begann die intensivere Rekatholisierung. Erst 1638 scheint Donnerskirchen wieder als katholische Pfarre auf. 1639 fand eine Jesuitenmission statt. Die Evangelischen fanden jedoch Unterstützung durch die Familie Leiser, die den Edelhof besaß. Erst im Jahre 1663 wurde berichtet, dass Richter und Geschworene katholisch geworden seien. Pfarrer war damals Johannes Halbics, ein gebürtiger Klingenbacher und zuvor Domherr in Raab. Unter ihm wurde der Bau der Bergkirche geplant. Franz Peichtmann (1693 - 1700) war der Sohn eines Donnerskirchener Schulmeisters. Er war zugleich Pfarrer in Purbach und später Probst in Eisenstadt. Pfarrer Franz Festl (1753 - 1763) war anscheinend ein besonders guter Prediger. Im hohen Alter tauschte er mit dem Purbacher Pfarrer, da ihm der Weg zur Bergkirche zu beschwerlich war. Dieser, Andreas Pauer (1763 - 1790). legte 1781 den Grundstein für die kleine Kirche, deren Bau von der verwitweten Fürstin Antonia Esterhazy, geb. Visconti, unterstützt wurde. Nach deren Tod kam Geld vom Religionsfonds.1783 wurde der Bau eingeweiht. Pauer blieb auch im Alter in Donnerskirchen, hatte aber immer wieder Konflikte mit seinem Nachfolger Johann Török (1790 - 1828) auszutragen. Pauer fand im Purbacher Pfarrhaus Aufnahme und  verbrachte den Rest seines Lebens im Kloster der Barmherzigen Brüder und im Franziskanerkloster in Eisenstadt. Unter Török wurde die kleine Kirche im Dorf fertig gestellt und die Florianikapelle errichtet. An der Kirche wurde eine Sakristei und ein Glockenturm errichtet.  Er war beliebt, führte ein frommes und bescheidenes Leben, kümmert sich um begabte Kinder und um Kranke und Notleidende vor allem während der Epidemien 1805 und 1809. 1802 wurde die Kirche restauriert und auch die kleine Kirche saniert. Auch das Dach des recht großen Pfarrhofes  (5 Zimmer, Kuchl, Kammer, Keller für 300 Eimer Wein. Pferde- und Kuhstall) musste ausgebessert werden. Zum Pfarrhof gehörten zahlreiche Äcker, 14 Tagwerk Wiesen und 5 Weingärten. Von der Bearbeitung durch Robot konnten sich die Bauern freikaufen, die Kleinhäusler, Söllner und Inwohner mussten die Arbeit leisten.

1803 zerstörte ein Sturm das Kirchendach. Im gleichen Jahr wurde ein Schulzimmer gebaut. 1809 malte ein Maler namens Thomas Dialer die beiden Kirchen aus. 1812 brachen unter der großen Schneelast viele Dächer ein, darunter auch das Dach des Pfarrhofes. 1813 riss ein Sturm das Dach der Kirche herunter. Neuer Pfarrer nach Török  wurde Michael Rach.  Er wurde 1835 nach Gols versetzt. Sein Nachfolger war Franz Koller, der nur drei Jahre blieb und Schlosskaplan in Eisenstadt wurde. Der gebürtige Donnerskirchner Frankl, der in Eisenstadt starb, hinterließ eine Armenstiftung in der Höhe von 4000 Gulden. Franz Rechnitzer, Kaplan in Eisenstadt - Oberberg, wurde neuer Pfarrer und blieb es bis 1877. 1838 wurde die Bergkirche renoviert, 1845 die Johann-Nepomuk - Kirche. 1846 stürzte die Turmspitze der Bergkirche herab und musste renoviert werden.

Nachfolger Rechnitzers als Pfarrer wurde 1877 Paul Ekker. zuvor Kaplan in Deutschkreutz und Eisenstadt - Oberberg. Finanziell war die Pfarre ruiniert. Josef Mayerhofer, Domherr in Raab und Onkel Ekkers, half aus. Eine neue Glocke wurde gekauft. Ekker hatte einen guten Ruf, ein guter Prediger  und war sehr aktiv, mischte sich aber auch in die Dorfpolitik immer wieder ein. Die finanzielle Situation der Pfarre blieb trist, vor allem weil durch die Reblaus die Einnahmen aus den Weingärten wegbrachen. Der Pfarrer ging mit Geld sorglos um. Unwillen erregte er auch, weil er ein leidenschaftlicher Spieler war. Schließlich wurde ihm die Verwaltung der Kirchenkasse und der Stiftungen von der kirchlichen Obrigkeit entzogen. 1892 wurde die Friedhofskapelle errichtet. Neuer Pfarrer wurde nach einjähriger Vakanz  Josef Ribarits (1906 - 1948), der vom Patronatsherrn Esterházy eingesetzt wurde. Er musste die beträchtlichen Schulden, die Ekker hinterlassen hatte, bezahlen. 1908 wurde das Pfarrhaus renoviert und die Wirtschaftsgebäude neu errichtet. 1908 wurde der Katholische Volksverein mit 158 Mitgliedern gegründet. 1911 verursachte ein Blitzschlag in der Kirche erhebliche Schäden. Die Orgel wurde zerstört.

Während des Krieges wurden die Glocken abgenommen und selbst die Orgelpfeifen eingeschmolzen. Erst 1922/23 konnten sie erneuert werden, 1923 wurden die neuen Glocken geweiht. Der Turm der kleinen Kirche im Dorf wurde neu gebaut. 1937 wurde die Bergkirche renoviert.

1948 ging Pfarrer Stipsits in Pension. Als Vikar wurde Pfarrer Tschida eingesetzt, der bald sehr beliebt war. Der Bischof setzte aber schließlich Stephan Widder als Pfarrer ein. Dagegen protestierten einige Donnerskirchner heftig, die von Tschida angeblich den Verkauf der sehr großen Pfarrgründe erhofft hatten. Nur langsam beruhigte sich die angespannte Situation. 1956 wurde Widder Pfarrer von Mörbisch und Fachinspektor für Religion. 1953 läßt er einen Kindergarten erbauen. 1955 wurde Robert Michlits Pfarrer. Er erweist sich als hervorragender Weinbauer. 1989 geht er in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Pfarrer Mag. Martin Korpitsch.1989 wurde der Pfarrhof renoviert. 1994 wurde der neue Kreuzweg geweiht.1995  verließ  Pfarrer Mag. Martin Korpitsch die Pfarre.
Pfarrer Mag. Werner Riegler  übernahm die Pfarre Donnerskirchen/ Schützen.

 

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Donnerskirchen

Quellen

  • Auer, Gisela: Die Verluste der Bevölkerung von Donnerskirchen durch die Truppen Stephan Bocskays im Jahre 1605.Sonderdr. aus: Bgld. Heimatblätter, 37. Jg., H. 2, 1975
  • Auer, Gisela: Heimatbuch der Marktgemeinde Donnerskirchen. . Hrsg.: Marktgemeinde Donnerskirchen. Red.: Gisela Auer.Ca.1985. 131 Seiten
  • Auer, Gisela: Urkunden und Schriftführung der Gemeinde Donnerskirchenb von 1596 bis 1800. Burgenländische Heimatblätter 22. Jahrgang Nr.1. Eisenstadt 1960
    Auer, Gisela: Aus der Pfarrchronik von Donnerskirchen. Burgenländische Heimatblätter 21. Jahrgang Heft 1. Eisenstadt 1959
  • Auer, Gisela, Die Freischärler in Donnerskirchen im Herbst 1921.  [Burgenländische Heimatblätter ; 41. 1979]
  • Prickler, Harald:Aus der Geschichte des Kastells von Donnerskirchen. [Burgenländische Heimatblätter ; 37. 1975]  S. 98 - 115
  • Graefe, Iris Barbara, Die Auswanderung der Donnerskirchner nach Übersee.   [Burgenländische Heimatblätter ; 33. 1971]  S. 168 - 183
  • Kleiner, Rudolf Chronik der Gemeinde  Donnerskirchen. 1973. 164 Seiten
  • Barb, A.A.: Die römischen Ausgrabungen von Donnerskirchen und das älteste Denkmal christlichen Kults in Österreich. Burgenländische Heimatblätter Jahrgang 15, Heft 3. Eisenstadt 1953