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Der berühmteste Fund aus der Urnenfelderzeit im heutigen Burgenland sind die Gräber von Siegendorf:

"Die Ausgrabung der vier Hügel in Siegendorf - Schuschenwald wurde 1974 begonnen . . . Schon seit 1976 sind die Hügel als Freilichtanlage, teilweise in ursprünglicher Form rekonstruiert, zu besichtigen. Die gute Erhaltung der Hügeleinbauten und die Hügeleinfassung aus mächtigen Steinplatten um Hügel 1 ermöglichte dies. Bisher wurden bei der Ausgrabung von drei Hügeln insgesamt sechs Brandbestattungen, zum Teil mit danebenliegendem Brandplatz, gefunden. Es waren die Gräber von drei Männern und drei Frauen, die vermutlich zum Teil in engen verwandtschaftlichen Beziehungen standen. In Hügel 1 befand sich die Asche des Verstorbenen in einer Sandsteinkiste. Neben dem Leichenbrand lagen die mit verbrannten Waffen des Kriegers: ein Griffzungenschwert, eine Lanzenspitze mit birnenförmigem Blatt, ein Griffzungendolch, eine Nadel und ein Rasiermesser mit Ringgriff, alles aus Bronze, und zum Teil durch die Hitze auf dem Scheiterhaufen stark mitgenommen. Daneben lagen und standen zwölf Tongefäße, jeweils paarweise zwei Schüsseln mit vierfach gezipftem Rand, zwei Töpfe . . . und zwei ebensolche Fußschüsseln, sowie weitere Tongefäße. Ein Teil der Gefäße war mit auf dem Scheiterhaufen und dann verkehrt, mit der Mündung nach unten ins Grab gestellt; ein Teil enthielt wohl Getränkebeigaben und kam aufrecht . . . ins Grab...

"Ähnlich reich waren auch die Steinkistengräber vom Föllik bei Großhöflein, Zillingtal und Illmitz . . . Etwa 80 Flachbrandgräber . . . wurden in Leithaprodersorf - Edelseeäcker ausgegraben. Zylinderhalsgefäße, Tassen mit hochgezogenem Henkel, eine Füßchentasse, ein noch mit Leichenbrand gefüllter Doppelkonus, Bronzemesser - eines davon sogar mit noch erhaltenem, verziertem Beingriff - zusätzlich Armreife, Nadeln und eine Schmuckspirale aus dünnem Golddraht. Auch in Leithaprodersdorf wurde das Grab eines Schwertkriegers gefunden . . .

 Den Metallreichtum der Urnenfelderkultur spiegeln die Depotfunde wider. (Im Burgenländischen Landesmuseum) ausgestellt sind die Depots aus Draßburg, Donnerskirchen und Rotenturm . . . Das Bronzedepot von Draßburg wurde 1932 gefunden und besteht aus Altbronzen und Gusskuchen von insgesamt 25 kg Gewicht. Es handelt sich um den typischen urnenfelderzeitlichen Verwahrbestand eines Bronzegießers, der sein Altmetall und Rohkupfer zur Erzeugung von Geräten und Schmuck vergraben hatte . . . Zu den seltenen Funden der Urnenfelderkultur zählt eine Bronzepfeilspitze, die noch in einem Pferdehalswirbel steckt und im so genannten Blauen Bruch bei Kaisersteinbruch gefunden wurde. Zusammen mit der Pferdetrense aus Pamhagen bildet sie den Beweis für die Verwendung des Pferdes als Zug - und Reittier in der ausgehenden Bronzezeit. . . Auch die Entstehung der großen Befestigungsanlagen, wie z.B. am Burgstall von Purbach, am Burgstallberg von Ödenburg (Sopron) und in der Pinkaschlinge von Burg, geht auf die ausgehende Urnenfelderzeit zurück. Sowohl kriegerische Ereignisse, als auch die Herausbildung von lokalen Zentren in Form von Adelsburgen, dürften die Ursache für ihren Bau gewesen sein. Die genannten Anlagen wurden später weiterbenützt und immer wieder um- und ausgebaut."

Während der Grabungen in Siegendorf konnten weitere Hügelgräber entdeckt werden, eines auf dem Gipfel der "Königsschüssel" in unmittelbarer Nähe, 25 - 30 weiter in der Flur Ober dem See. Auch die Zagersdorfer Hügelgräber im Klingenbacher Wald liegen nicht weit entfernt.

 

 

 

 

 
 

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