Aschau ist seit 1971 so wie Schmiedrait, Unterschützen und Willersdorf ein Ortsteil von Oberschützen
- 1388 Asso
- 1392 Assov
- 1569, 1697, 1757 Aschau
- 1903, 1907 Hamvasd
Der Name ist von mhd. Aschouwe, Eschenau.
Der ungarische Name Hamvasd wurde irrtümlich und völlig unsinnig von „Asche“ geschaffen.
Das Dorf wird 1388 als Asso erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte immer zur Herrschaft Bernstein bzw. zur Herrschaft Pinkafeld.
Nach dem Bernsteiner Urbar von 1569 gab es 23 Bauernhöfe. 1645 werden 26 Bauern aufgezählt. 1744 bestanden 36 Häuser – 31 Bauern und 5 Söllner. 1804 435 Einwohner in 56 Häusern. Es gab 43 Bauern und 49 Söllner. 1830 hatte das Dorf 459 Einwohner in 56 Häusern, 52 Bauern und 59 Söllner. Die Siedlung besteht überwiegend aus Streck- und Jakenhöfen, vereinzelt gibt es auch Drei- und Vierseithöfe. 1857 war bereits mehr als die Hälfte der Wohnhäuser massiv gebaut, die Wirtschaftsgebäude waren zumeist Holzblockbauten. Südlich des Ortes, am Güterweg nach Mariasdorf, hatte sich eine Zigeunersiedlung mit bis zu 300 Bewohnern entwickelt.
Im Urbar von 1388 wurde für Aschau eine Mautstelle erwähnt ( neben Bernstein, Stuben, Tauchen und Pinkafeld. Sie dürfte vor allem für Vieh- und weintransporte Bedeutung gehabt haben. 1647 wurden in Pinkafeld und Aschau Filialdreißigstämter eingerichtet. 1760 wurde das Dreißigsthaus in Aschau neu gebaut, schon 1787 aber aufgelöst. Das Gebäude wurde zu einem herrschaftlichen Wirtshaus.
1594 gab es einen Hufschmied und eine Töpferei. Ausgehend von den Hausnamen kann man aber weit mehr Gewerbetreibende vermuten – mehrere Schneider und Schuster. 1882 bestanden drei Mühlen, darunter die Schadn – Mühle, die auch ein Sägewerk betrieb.
1898 entstand ein erstes Elektrizitätswerk in Pinkafeld. Ab 1924 wurde auch Aschau angeschlossen.
Arbeitsmöglichkeiten bot neben der Landwirtschaft über Jahrzehnte die Kohlengrube in Tauchen – Mariasdorf. Nach früheren Ansätzen erlangte sie nach Eröffnung der Eisenbahnlinie Pinkafeld – Steinamanger wieder größere Bedeutung. 1928 waren 400 Personen dort beschäftigt, darunter etwa 40 aus Aschau. Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde die Grube stillgelegt. 1949 begann die Förderung erneut. 1968 wurde sie endgültig stillgelegt.
1921 hatte das Dorf unter den Freischärlern zu leiden. Über zwei Monate besetzten diese das Dorf. Franz Grenauer wurde von ungarischen Grenzsoldaten erschossen
Schule und Kirchen
1787 ist in Aschau ein Winkelschulmeister belegt. 1814 wird mit Martin Schranz ein Schulmeister erwähnt, der 63 Kinder Unterrichtete.1859 wurde das alte Schulhaus verkauft und eine neue evangelische Schule errichtet. 1957 wurde die neue große Volksschule errichtet.
1798 gab es in Aschau 42 evangelische Häuser, die sich der evangelischen Kirchengemeinde Pinkafeld anschlossen. 1878 kam Aschau zur Pfarre Oberschützen. Das Unterrichtszimmer der evangelischen Schule, eine Turmschule mit Glocken diente auch als Betraum. Vor der Duldung wurden „Bibelstunden“ in Privathäusern abgehalten. Aus dieser Zeit stammen noch viele evangelische Druckwerke. Heute hat das Dorf eine evangelische Bevölkerungsmehrheit.
Die katholische Bevölkerung hat die Oswald – Kapelle zur Verfügung. Ihr ältester Teil stammt wahrscheinlich noch aus der Zeit Ende des 14. Jahrhunderts. Eine karolingerzeitliche Entstehung wird vermutet, ist jedoch nicht bewiesen. Auch das Oswald-Patrozinium weist auf ein sehr hohes Alter hin. Der gotische Chor mit zwei Spitzbogenfenstern hat einen Dreiachtelschluss. 1569 war die Kirche eine Filiale von Mariasdorf und wurde nach erfolgter Gegenreformation wieder Mariasdorf angeschlossen. Dabei blieb es bis heute. Die Kapelle wurde 1773 renoviert und wahrscheinlich im das Kirchenschiff erweitert, 1975 wurde sie vollständig renoviert.