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Gottlieb August Wimmer

 

 

Er wurde in der Taufmatrik der evangelischen Pfarrgemeinde mit den Vornamen Gottlieb Daniel eingetragen. Er wurde unehelich geboren. Später hat der Vater Mathias Wimmer die Mutter seines Sohnes geheiratet. Nach der Familientradition stammen die Wimmer aus Krengelbach bei Pichl (in der Nähe von Wels), die Familie Roth aus dem bei Würzburg gelegenen Gundersdorf. Sie zogen nach Regensburg, wo sie Gastwirte und Fleischhauer waren. 1796 verlor Wimmer seinen Vater Matthias, vier Jahre später auch seine Mutter Maria Magdalena Roth, die ihn vermutlich in seiner Religiosität stark beeinflusst hat.

Wimmer heiratete 1819 Magdalena Barbara Schmidt. Er hatte insgesamt 5 Kinder. Zwei verstarben im Kleinkindalter. Drei Töchter wuchsen heran und verheirateten sich, davon zwei mit Theologen, nämlich Cornelia, die den Pfarrer von Ramsau und späteren Senior in Schladming Eduard Mücke (1813—1852) geheiratet hat, Auguste wurde die Gattin des Pfarrers und nachmaligen Seniors Ferdinand Carl Kühne (1810—1877), Adelheid die Frau des Kaufmannes Matthias Zetter, der, aus Unterschützen stammend, es in Wien zu gutem Ruf und Wohlstand gebracht hat. In seiner Wohnung im VI. Bezirk, Mozartgasse 3, hat Wimmer am 10. Mai 1863 sein Leben beendet.

Wimmer erlebte - so will es die Familientradition - eine traurige Kindheit bei Pflegeltern, angeblich mit Hunger und körperlicher Arbeit. Im Alter von 11 Jahren verließ er Wien und machte sich auf den Weg nach Ungarn. Dabei lernte er Andreas Kubinyi, einflussreicher Kircheninspektor des oberungarischen Bergdistrikts, kennen. Dieser nahm ihn auf seinen Edelhof mit und ermöglichte ihm den Schulbesuch in Osgyän im Komitat Gömör. Dort gab es ein evangelisches Gymnasium. Er wurde von einem Stephan Vajda, einem magyarischen Calviner, in dessen Hause er mehrere Jahre verbrache, unterstützt. In Osyän lernte er Ungarisch. Er ging  1803/4 nach Schemnitz und dann Epries, wo er am dortigen evangelischen Kollegium 1811 sein Gymasialstudium beendete. Dann begann er sein Theologiestudium in Neusohl und schließlich ging er -nach einer kurzen Unterrichtstätigkeit an der evangelischen Schule in Wien - 1812/13 nach Ödenburg, wo er Theologie studierte und 1814 das "Kandidaticum" bestand. Er konnte sich nunmehr „Kandidat der Theologie“ nennen und durfte predigen. Am Ödenburger Gymnasium bzw. der angeschlossenen theologischen Akademie studierte er gemeinsam mit Leopold Petz, Gelehrter und Dichter und später Rektor des Ödenburger Gymnasiums, und Matthäus Haubner, ab 1846 Superintendent des Kirchendistriktes jenseits der Donau.

Wimmer war dann Erzieher in der Familie des Stephan Szontagh, Güterdirektor de Grafen Koburg _ Kohary. Zuvor verbrachte er ein Jahr in der Tolnau, als Professor der deutschen Sprache in Gyönk. Am 8. Oktober ging Wimmer nach Jena.

"Hierauf bereiste ich Oberungarn, das österreichische Polen, Krakau, Österreich, Salzburg, Oberpfalz, Würzburg, Bamberg, Voigtland mit Anspach und Bayreuth, die preußischen Herzog- und Fürstentümer und kam nach Jena.“ An der Jenaer Universität, Zentrum einer rationalistischen Theologie und bei vielen Studenten aus Ungarn besonders beliebt, verbrachte er kein volles Studienjahr. Er machte die Bekanntschaft von Johann Heinrich Volkening, eine bedeutende Persönlichkeit der Erweckungsbewegung, der für die Konfessionelle Schule und für die Heidenmission eintrat, und von den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt. Bei einem Besuch Weimars kam es zu einer Begegnung mit Goethe.

Nach seiner Rückkehr hielt er sich für kurze Zeit in Wien auf und gang bald nach Ödenburg. Von dort zog er nach Oberschützen, als Vikar des Paul Raics. Am 28. Jänner 1818 wurde er durch Johannes Kis, Superintendent des Kirchendistrikts jenseits der Donau, zum Geistlichen ordiniert. Zu dem Rationalisten Kis geriet er aber in Gegensatz. Wimmers Vorbild war anscheinend August Hermann Francke. "Ihm nachzustreben und aus Oberschützen einen derartigen Mittelpunkt geistlich-geistigen Lebens zu machen, wie es Halle/Saale war, bildete das Hochziel Wimmers, das sein Denken und Trachten erfüllte" (B.H.Zimmermann). Er fand die Gemeinde Oberschützen in einem schlechten Zustand, die einzige Schule der ganzen Pfarre war mit dreihundert Kindern überfüllt.

Dem tatkräftigen Wimmer gelang es, in wenigen Jahren nicht nur das religiöse Leben der Gemeinde zu erneuern. 1845 konnte er das Armenlehrer - Seminar eröffnen. Die hohen Summen Geldes brachte er durch Spenden der Gemeinde, aber auch durch Gönner und Förderer auf, etwa durch Erzherzogin Maria Dorothea, den Verleger Gottlieb Barth und Spenden aus England und der Schweiz. Über Maria Dorothea, der Frau des Erzherzog Josephs, des kaiserlichen Statthalters in Ungarn, hatte er Verbindung zur württembergischen Erweckungsbewegung und zur pietistisch geprägten Gräfin Reden. In deren Haus wurde er dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. vorgestellt, der 10 000 Gulden spendete. Auch die Herrnhuter Brüdergemeinde und vor allem der Gustav Adolf-Verein unterstützten das Schulwerk Wimmers. Der Bau kostete 33 381 Gulden. Die Schulen nahmen durch hervorragende Lehrer wie etwa Friedrich Lähne und Karl Ferdinand Kühne einen raschen Aufschwung.

"Als er im Jahre 1848 davon Abschied nahm, hat er ... Früchte eines unermüdlichen Schaffenseifers geerntet: Die Einwohnerschaft war zum Evangelium zurückgeführt, dem Glauben und der Kirche ganz und gar ergeben, von guter Sittenzucht erfüllt. Die Schule, eine dreiklassige Musterschule, dazu die Lehrerbildungsanstalt mit einem eindrucksvollen kupfer- gedeckten Bau ausgerüstet, ein Vermögensgrundstock, von dessen Zinsenerträgnissen die Zöglinge gekleidet, ernährt und unterrichtet werden, außerdem ein Institut zur Erziehung von Knaben gebildeter Stände. Zu allem kommt noch eine Bücherei, ein physikalisches Kabinett und eine naturgeschichtliche Sammlung. Was das innere wie das äußere Wohl der Ge­meinde betrifft, so hat Wimmer diesbezüglich nichts ohne Änderung gelassen ... Gegen Pocken, diese Pest der Kindheit, hat er eigenhändig rund fünfzehntausend Kinder geimpft" (B.H. Zimmermann)

Als sich von 1836 an die Möglichkeit ergeben hat, dass die Bauern sich von den Grundherrschaften freikaufen konnten, hat Wimmer   seine Gemeinde dazu angespornt. Oberschützen wurde die erste Gemeinde, die diese Möglichkeit nutzte.

" Der Blick Wimmers umfasste den Menschen in seiner Gesamtheit, mit den geistig­seelischen, leiblichen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten. Er hat Zähne gezogen, Heilmittel verschrieben etc. Besonders schätzte er auch die Anwendung des Wassers als Heilmittel, wie Prießnitz und später auch Kneipp.

Von großer Bedeutung für das publizistische Wirken Wimmers war die Druckerei Karl Reichard in Güns. Dort ließ er Bibeln aber auch viele andere religiöse und erbauliche Schriften drucken. Hunderttausende Bibeln, Biblische Geschichten , eine Kirchengeschichte wurden hergestellt und in ganz Ungarn verbreitet. Er wurde von der Londoner Bibelgesellschaft unterstützt.

Ein besonders interessantes Kapitel ist das Engagement Wimmers für die Revolution von 1848. Von der ungarischen Geschichtsschreibung wird er als aktiver Freiheitskämpfer gefeiert. Dies ist jedoch zu relativieren. Es ging ihm darum, seine eigenen kirchlichen Ziele besser durchsetzen zu können. In späteren Jahren hat es Wimmer sehr bereut, dass er sich derartig in das politische Geschehen einbeziehen ließ. Er musste sein Werk in Oberschützen aufgeben und fliehen.

Gottlieb August Wimmer nahm die Nachrichten über den Ausbruch der Revolution in Wien, Preßburg und Pest-Buda im März und April 1848 mit großer Begeisterung auf. Er wurde in der am 1. Mai 1848 abgehaltenen Generalversammlung des Komitates Eisenburg zum Mitglied des Abgeordnetenkomitees gewählt. Er wurde auch Mitglied im Zentralausschuss, der die ersten Volksvertretungswahlen organisieren sollte. Die Pressefreiheit, die mit den Aprilgesetzen in Kraft trat, beflügelte seine publizistische Tätigkeit. Er plante, ein Neues Testament in serbischer und in rumänischer Sprache herauszugeben, und die Jurij Dalmatin (die Bibel für die Slowenen) neu zu verlegen

Er bekam unerwartet eine hohe diplomatische Mission übertragen. Im Auftrag der ungarischen Regierung wurde er nach London geschickt, da er zuvor schon mehrmals in London gewesen war und gute Kontakte hatte. Meist wird diese Reise und eine weitere im August 1848 mit einer angeblich persönlichen Bekanntschaft Wimmers mit Lajos Kossuth in Verbindung gebracht, was jedoch nicht zutrifft. Über diese Reise und die während der Reise durchgeführten Verhandlungen wissen wir jedoch praktisch nichts. Es scheint sicher zu sein, dass Wimmer den Auftrag erhalten hat, die ungarisch-englischen Handelsbeziehungen und letztendlich die diplomatische Anerkennung Ungarns mit Hilfe seiner Kontakte zu fördern.

Nach seiner Rückkehr wurde er gebeten, sich der Wahl zur Volksvertretung zu stellen. Dies lehnte er jedoch ab, trug aber zur Wahl von Alajos Reiszig im Wahlkreis Oberwart bei. Erst als die Regierung Batthyany - Kossuth in finanzielle Schwierigkeiten kam bot sich Wimmer Kossuth an, nach England zu reisen und ein Darlehen zu organisieren. So fuhr Wimmer Ende Juni 1848 wieder nach London. Aus einem Brief Kossuths vom 29. Juni an Wimmer wissen wir, dass Kossuth den Pfarrer aus Oberschützen mit den folgenden Aufgaben betraute: Verhandlungen über die Möglichkeiten der Aufnahme eines 3-5 Millionen Pfund Sterling Staatsdarlehens zum Kauf von Waffen, diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Ländern herzustellen bzw. Vorbereitungsgespräche über die Einrichtung von Generalkonsulaten in Pest-Buda und in London zu führen. Was Wimmer erreichte war der Kauf von 7000 Gewehren mit Bajonetten und 300 Jagdgewehren, die dann tatsächlich nach Ungarn gelangten. Dass die Waffen getarnt als Bibellieferungen ins Land kamen dürfte eine Legende sein. Wimmer wurde zwar vom Außenminister Lord Palmerston empfangen, seine weiteren Anliegen wurden aber - erwartungsgemäß - abgelehnt. Ende August 1848 war Wimmer wieder zu Hause, berichtete Kossuth und zog sich dann nach Oberschützen zurück.

Nach dem Vormarsch von Josip Jellačić im   September 1848 in Richtung Budapest erlies Kossuth seinen berühmten Aufruf zum Widerstand. Wimmer übersetzte den Aufruf ins Deutsche, mit eigenen Ergänzungen, und ließ diese Übersetzung drucken und verteilen. Große Teile des Kossuth-Textes ließ Wimmer einfach weg. Ganz aus seiner Feder stammten die Texteile, in denen die lange Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Deutschen betont wird.

Wimmer hielt eine Volksversammlung am 5. Oktober in Oberschützen ab und berief eine solche für den 7. Oktober in Pinkafeld ein. Jellačić marschierte mit seinen Truppen in Richtung Wien. Zuvor kommandierte er aber noch einen Teil seiner Armee, der überwiegend aus undisziplinierten Freiwilligen bestand, von Wieselburg aus nach Kroatien zurück. Den Plänen nach hätte die unter Generalmajor Cosman Todorović stehende Division mit ungefähr 14.000 Soldaten Varaždin auf der Route St. Peter – Wallern – Pamhagen – St. Niklas – Schützen – Tschapring – Güns – Steinamanger – Körmend – Zalalövı – Baksa – Muraszerdahely – Limbach marschieren sollen, wobei Jellačić den General anwies, das Land auf dem kürzesten Weg zu verlassen, falls seine Armee während des Rückmarsches in Ungarn auf Widerstand stoßen sollte. Diese kroatische Truppe wurde schon am 10. Oktober bei Schützen, dann am 11. zwischen Horpács und Salamonfa in kleinere Gefechte mit den zu ihrer Verfolgung aus dem Komitat Ödenburg ausgeschickten Truppen (Freiwilligen, Nationalgardisten, Revolutionären und einige Soldaten) verwickelt, bevor sie weiter in Richtung Güns zog. Diese Stadt hat, da sie über keine kriegsfähigen Kräfte verfügte, am 11. Oktober vor den Kroaten „kapituliert”, das heißt, sie hatten die geforderten Lebensmittel und Wein geliefert. Nun entschloss sich aber Todorović, der vom Herannahen starker ungarischer Truppen erfuhr, seine Einheiten möglichst schnell auf österreichisches Gebiet zu führen. Die kroatische Armee brach am 12. Oktober um 1 Uhr nachts in Güns auf, zog dann über Lockenhaus und Pilgersdorf über die Grenze bei Kirchschlag und weiter durch die Steiermark nach Hause.

Ein Brief an den Vizegespan zeigt, dass Wimmer Hauptorganisator und Anführer des in der Gegend von Oberschützen gegen die Todorović-Division ziehenden Volksaufgebotes war. Der größere Teil dieses Briefes handelt von der Ankunft der kroatischen Armee im Komitat Eisenburg und deren Folgen. Wir erfahren, was für Schritte Wimmer unternahm, um eine eventuelle Rückkehr der nach Steiermark abgedrängten kroatischen Armee zu verhindern, andererseits berichtet Wimmer darüber, welche Maßnahmen er für die Sicherung des Nachschubs der Armee für nötig hielt, und bot dem Vizegespan für diese Aufgabe auch seine Hilfe an. Unter anderem trug er sich an, einen Aufruf zu verfassen, der zur Anwerbung einer nationalen Armee, die seiner Meinung nach möglichst bald aufgestellt werden sollte, unbedingt nötig war: „Ich habe ein besonderes Talent dazu, Proklamationen zu schreiben, und ich bin bereit, es immer einzusetzen, wenn es nötig ist. Ich diene gerne meinem Vaterland!” Er meinte, dass man die Militäreinheiten von Todorović mit etwa 10.000 gut bewaffneten Soldaten verfolgen und die Abwesenheit des Banus von Kroatien sowie die dort angeblich gegen ihn gerichtete Stimmung ausnutzen sollte, um Kroatien und Fiume in 8 Tagen mit ungarischen Truppen einzunehmen. Im Brief zeigt sich der Pfarrer aus Oberschützen glücklich darüber, dass er seine nationale Pflicht erfüllen konnte.

Wimmer wurde wegen seiner aktiven Teilnahme an der Organisation und Leitung der Volksbewegung gegen die Truppen von Todorović in Wien angezeigt, diese Anzeige kam aus Güns nach Wien. Er erfuhr dies durch einen Bekannten, und zwar von William Mariott, dem Leiter der Baseler Niederlassung der 1799 in London gegründeten „Religious Tract Society”, der zwischen dem 4. und dem 24. November 1848 in Oberschützen war und auf seiner Rückreise zufällig davon erfahren hatte. So wurde Wimmers Situation immer schwieriger. „Ich leide natürlich viel, und tausend Gefahren umringen mich. Ich mag mit keiner der jetzt herrschenden Parteien zu thun haben, und verabscheue das terroristische System Windischgrätz ebenso wie den Hochmut Kossuths. Beide glauben nicht an Gott und seinen Sohn, daher das Unheil.” – schrieb er an Robert Pinkerton in einem Brief von Ende November.

Man hat Wimmer wegen seiner zwei Londoner Reisen 1848 und der Übersetzung des Kossuth-Aufrufes vom 24. September für einen sehr wichtigen Vertrauensmann von Lajos Kossuth gehalten. Deswegen und wegen der Organisierung des Volksaufstandes in Oberschützen und Umgebung wurde noch Ende Dezember 1848, als kaiserliche Truppen das Komitat Eisenburg besetzten, mit der Suche nach dem des Hochverrats beschuldigten Pfarrer begonnen. Wimmer hielt noch am Morgen des 26. Dezember Gottesdienst in Oberschützen, ergriff aber unverzüglich die Flucht, als er am nächsten Tag von Jeremiás Blasovich, dem Kaplan von Jormannsdorf, die Nachricht erhielt, dass er von kaiserlichen Soldaten gesucht werde. Am 27. Dezember, gegen 10 Uhr morgens, verließ Wimmer seine Familie und Oberschützen. Kaum eine Stunde später trafen Soldaten aus Güns in Oberschützen ein, die aber nur seine Abreise eine Stunde zuvor konstatieren konnten. Wimmer konnte auf eine sehr abenteuerliche Art und Weise, meistens in Verkleidung und mit viel Glück über Kukmirn, Vorau, Bruck an der Mur, Salzburg und München entkommen. Am 24. Januar 1849 kam er in Basel an. März 1849  ließ sich in Clarens am Genfer See nieder, Ende Mai übersiedelte er nach Genf, Anfang Juni nach St. Etienne in Südfrankreich. In Paris traf er Teleki, halboffizieller Beauftragter der ungarischen Regierung, dem er vermutlich anbot, seine Beziehungen zum preußischen Königshof im Interesse des revolutionären Ungarn zu nutzen.

Über England gelangte er nach Nordamerika, wo er aber nur etwas über ein halbes Jahr blieb. Der Hauptgrund für seine Rückkehr nach Europa war, dass seine Frau sich nicht entschließen konnte, ihm zu folgen. Er wirkte ab 4. August 1850 in Bremen. Während eines Aufenthaltes in Wien, der ihm nach langen Bemühungen endlich von den österreichischen Behörden gestattet wurde, starb er.

Bedeutend war Wimmer auch als Geograf. In der Zeit zwischen 1830 und 1840 schrieb er zahlreiche Werke. Unter anderem übersetzte er den Reisebericht Alexander von Humboldts. Er übernahm die Herausgabe der "Allgemeinen Erdkunde" des Johann Baptist Schütz, von deren 30 Bänden er 6 selbst bearbeitete, und zwar die Bände über Afrika, Amerika und Australien. 1833 erschien die "Kosmographische Vorschule zur Erdkunde", eine allgemeine Geographie. Wimmer war auch Autor der Beschreibung des Komitates Ödenburg im "Pittoresken Österreich" (1840).

Daten

* 20.08.1791 in Wien
† 10.05.1863 in Wien

 

Pfarrer, Gründer der Schulanstalten in Oberschützen

 

verwandte Beiträge

 

Quellen

  • Fraueneder, Helmut: Gottlieb August Wimmer (1791-1863) : Pfarrer - Menschenfreund - Revolutionär * Jahresbericht /Wimmer Gymnasium Oberschützen ; 2012/13

  • Reingrabner, Gustav :Neue Erkenntnisse zu Gottlieb August Wimmer Kultur und Bildung Heft 1 2004

  • Oberschützer Museumsblätter ; F. 1: Gottlieb August Wimmer und die Länder der Stephanskrone : Beiträge zu einem Symposion am 14. und 15. Mai 2004, Oberschützen, Haus der Volkskultur (2004) :
  • Fraueneder, Helmut: Das Armenschul - Lehrer - Seminar und Wimmers Pädagogik. Oberschützer Museumsblätter Heft 1. 2004

  • Gross Werner: Wimmer als Geograph. Oberschützer Museumsblätter Heft 1, 2004.

  • Schmolze, Gerhard: Die geographischen Schriften Gottlieb August Wimmers. IN: Berichte über den 14. Österreichischen Historikertag in Wien. 1979

  • Ebenspanger, Die 50-jährige Geschichte der evangelischen Schulanstalten zu Oberschützen, Oberwart 1895

  • Tepperberg, Christoph: Die Flucht Gottlieb August Wimmers im Winter 1848/49. Burgenländische Heimatblätter 44.

  • Kurz Samuel: Gottlieb August Wimmer weil. evang. Pfarrer A.C. in Oherschützen, Budapest 1895

  • Tilcsik, György. Quellen und Angaben zur Tätigkeit von Gottlieb August Wimmer im Herbst 1848 Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland ( Schlag-Festschrift) Eisenstadt 2001 - mit dem vollständigen Text des Kossuth-Aufrufes und den Ergänzungen Wimmers.

  • Tilcsik György, Der Urbarialelibertationsvertrag der Gemeinde Oberschützen, in: Burgenländische Heimatblätter 49 (1987), H. 4, S. 145–156;

  • Tilcsik György: Gottlieb August Wimmer und die ungarische Revolution von 1848/49. Oberschützer Museumsblätter Folge 1, 2004.

  • Reingrabner, Gustav: König, Vaterland, Volk - der Patriotismus der westungarischen Evangelischen im Revolutionsjahr. 1996

  • Gönner, Rudolf. Gottlieb August Wimmer : ein burgenländischer Philanthrop. Burgenländische Heimatblätter 26. 1964

  • Zimmermann, B.H.: Gottlieb August Wimmer (1791-1863), Burgenländische Heimatblätter 25, 1963

  • Zimmermann B.H.: Gottlieb August Wimmer. Ein Bahnbrecher der Bibelverbreitung in Südosteuropa, in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus im ehemaligen und im neuen Österreich 1937, S. 125–150;

  • Zimmennann B.H.: Gottlieb August Wimmers Reformtätigkeit in der Pfarre Oberschützen, in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte der Protestantismus   im   ehemaligen Österreich 1940, S. 159–179;

  • Bernhard Hans Zimmermann B.H.: Gottlieb August Wimmer (1791–1863), in: Burgenländische Heimatblätter 25 (1963), H. 4, S. 163–178;  

  • Zimmermann B.H.: Gottlieb   August   Wimmer   –   Ein burgenländischer Philanthrop, in: Burgenländische Heimatblätter 26 (1964), H. 4, S. 171–177; 1965

  • Zimmermann B.H.:, Gottlieb August Wimmers politische und diplomatische   Wirksamkeit.   Beiträge   zur   ungarischen   Revolution   und Emigration,   in: Mitteilungen   des   Österreichischen   Instituts   für Geschichtsforschung 1941, H. 1–2

  • Zimmermann B.H.: „G. A. Wimmers Reformtätigkeit in der Pfarre Oberschützen.“ Jahrb. d. G. d. Prot, in Österr. Bd. 61, Wien 1940.

  • Zimmermann, B.H.: „Gottlieb August Wimmer. Ein Bahnbrecher der Bibelverbreitung in Südosteuropa.“ In „Jahrb. d. Ges. f. d. Gesch. d. Prot, in Österr.“ Bd.   , Wien 1937.

  • Zimmermann, B.H.: „G. A. Wimmer, ein vorbildlicher Bibelfreund des 19. Jahrhunderts“. In „Allg. Ev.-luth. Kirchenzeitung“, Leipzig 1941, Nr. 1 ff.32

  • Zimmermann B.H. : Ludwig Kossuth und Gottlieb August Wimmer, in: Südostdeutsche Forschungen 1939, S. 738–739,