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person

Adam Müller-Guttenbrunn

 

 

Adam Müller war das Kind eines Bauern und einer Wagnerstochter. Er besuchte das Piaristengymnasium in Temesvar, das er nach Einführung der ungarischen Unterrichtssprache nach dem Ausgleich verließ. Er machte eine Lehre als Feldscher und Barbier und kam so an das Josephinum in Wien. Dort besuchte er die Handelsschule. Er war Telegraphist in Linz und Bad Ischl. 1879 übersiedelte er endgültig nach Wien, wo er sich als Autodidakt an der Universität weiterbildete. Er verfasste Theaterstücke, die den Beifall des Burgtheaterdirektors Heinrich Laube fanden.  Ab 1883 war er auch unter verschiedenen Pseudonymen journalistisch tätig, in der Deutschen Wochenschrift und ab 1886 als Leuter des Feuilletons der Wiener Deutschen Zeitung. 1886 heiratete er seine Frau Adele, die ihm drei Söhne und eine Tochter gebar.

1893 bis 1896 war Müller-Guttenbrunn Direktor des neugegründeten Raimundtheaters und dann des Kaiser - Jubiläums - Stadttheaters, in beiden Fällen wirtschaftlich nicht erfolgreich.1897 wurde er Präsident der deutschnational und antisemitisch orientierten Deutsch- österreichischen Schriftstellergenossenschaft. 1919 war er für kurze Zeit als Vertreter der Großdeutschen Vereinigung Abgeordneter im Nationalrat der Republik Deutschösterreich. Er erhielt die Ehrendoktorwürde der Univerität Wien und die Ehrenbürgerschaft der Stadt.

Viele Jahre hindurch schrieb Müller- Guttenbrunn beim in Preßburg erscheinenden "Westungarischen Grenzboten" und wurde dabei mit den Problemen der westungarischen Deutschen vertraut. Für den Anschluss des Burgenlandes an Österreich trat er mit seiner Schrift "Wohin gehört Westungarn?" ein. Er trat in vielen Versammlungen als Redner auf. Von den westungarischen Dichtern förderte er Joseph Reichl und Mathes Nitsch.

Nach der Pensionierung als Journalist widmete sich Müller- Guttenbrunn verstärkt seiner Schriftstellerei und verfasste zahlreiche Romane über die Donauschwaben bzw. die deutsche Minderheit in Ungarn. Besonders populär wurden "Götzendämmerung" (1908),  "Die Glocken der Heimat" 1911,"Der kleine Schwab" (1910), "Der große Schwabenzug" (1913), "Meister Jakob und seine Kinder" (1918)und die Schrift "Deutsches Leben in Ungarn" (1916)

Daten

* 22.10.1852 in Guttenbrunn im Banat
                      (heute Rumänien)
† 05.01.1923 in Wien

 

Ungarndeutscher  (donauschwäbischer) Dichter, Theaterdirektor in Wien, 1920 Abgeordneter im Wiener Parlament. Autor der Schrift "Wohin gehört Westungarn?"

 

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Quellen

  • Quelle 1
  • Quelle 2