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person

Herta Kräftner

 

 

Sie war die Tochter des Kaufmannes Viktor Kräftner, der 1918 zusammen mit seinem Bruder Anton und Hans und Josef Suchard in Mattersburg an der Ausrufung der Republik Heinzenland beteiligt war. Die Familie lebte in Wien, übersiedelte dann aber nach Neutal und schließlich nach Mattersburg, wo Herta Kräftner die Volksschule und das Gymnasium besuchte. Im April 1945 musste sie Schreckliches erleben. Eine Frau, die versuchte, die 16-Jährige vor der Vergewaltigung durch Sowjetsoldaten zu schützen, wurde vor ihren Augen getötet, ihr Vater so schwer verletzt, dass er bald darauf starb.

Nach der Matura übersiedelte sie nach Wien, wo sie bei einer Tante bzw. ihrer Großmutter wohnte. Sie studierte Germanistik und Anglistik und ab 1948 auch Psychologie. 1946/47 schrieb sie ihre ersten Gedichte. In Wien geriet sie unter den Einfluss von Victor E. Frankl und dessen Existenzphilosophie. Literarisch wurde sie von Rainer Maria Rilke geprägt, bald aber zunehmend vom Surrealismus.1950 lernte sie Hans Weigl kennen, der sie förderte und in den literarischen Zirkel im Cáfe Raimund einführte. Sie begann an einer Disertation über "Die Stilprinzipien des Surrealismus, nachgewiesen an Franz Kafka",Sie litt zunehmend an starke Depressionen, die durch eine Parisreise etwas gemildert wurden. 1951 beging sie erst 23 jährig durch eine Überdosis Veronal Selbstmord.

Kräftners Werk wurde 1977 herausgegeben. Sie gilt heute als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Nachkriegszeit. "Mit ihr verlor das Burgenland eine seiner größten poetischen Begabungen, eine Dichterin, die trotz ihrer Jugend bereits eine Vollendete war." (BF 10.11.1976) . Dr. Günther Unger gründete 1988 in Mattersburg die Herta  Kräftner - Gesellschaft, die sich die Pflege des Nachlasses zur Aufgabe machte.

Daten

* 24.04.1929 in Wien
† 13.11.1951 in Wien

 

Schriftstellerin, Dichterin