Urgeschichte
Eltendorf liegt mit Königsdorf im Zentrum einer archäologischen Fundzone. Dazu gehören zwei Hügelgräber am "Kriegsfeld". Im Talboden und auf einer Kuppe wurden zahlreiche Funde gemacht, die eine Siedlungskontinuität bis in das Frühmittelalter beweisen, darunter Keramik, Reib-und Mahlsteine, Spinnwirtel. eine Tonperle und Hüttenlehm. Eisenschlacken deuten auf Eisenverhüttung. Zumindest seit der Bronzezeit bestand hier eine Siedlung, die über die Römerzeit bis in das Frühmittelalter bewohnt war. Aus Zahling stammen Funde aus der Jungsteinzeit. ein Lochbeil.
Mittelalter
Ortsname: 1428 Elekfalva - 1698 Körkviles anders Nyeltendorf - 1722 Neltendorf - ab 1898 Ókörtvelyes
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1428, in einer Schenkungsurkunde König Sigismunds an seinen Feldherrn Ladislaus von Saro, Sohn des Peter Cseh de Leva. Der Ort wurde Elekfalva (Alexiusdorf) genannt. 1524 kam das Dorf als Teil der Herrschaft Güssing an die Batthyany. Schwere Schäden hatte der Bocskai - Aufstand zur Folge.
Zeitgeschichte
Im Zweiten Weltkrieg wurde in Eltendorf gekämpft. Durch Artilleriebeschuss wurde die Pfarrkirche zerstört. Sofort nach Kriegsende begann man mit dem Wiederaufbau. 1948 wurde die neue Martin Luther- Kirche geweiht. Von 1950 bis 1952 baute Eltendorf eine neue dreiklassige Volksschule mit Lehrerwohnhaus. 1902 wurde die Scuke um einen Turnsaal erweitert.
Mit 1. Jänner 1971 wurde Eltendorf mit Zahling und Königsdorf zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen. Sie hatte 1950 Einwohner. Sitz der Gemeindeverwaltung war in Eltendorf. Ein neues Gemeindeamt mit Sitzungssal wurde gebaut. Die wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen waren: Ausbau der Kanalisation, Bau eines Raiffeisenkasse - Gebäudes, Errichtung eines Bauhofes, einer Problemstoffsammelstelle. Straßen und Güterwege wurden ausgebaut.
1993 wurde die neue Brücke errichtet und das Dorfbild neu gestaltet. Der Freizeit dienen der Fußballplatz, Tennisplätze und ein Schießplatz. Seit 2000 entstanden neue Wohnblöcke, darunter solche für betreutes Wohnen und Startwohnungen. Das Rüsthaus in Zahling wurde erweitert. 2012 wurde mit dem Neubau des Rüsthauses in Eltendorf begonnen.
Am 1. Jänner 1992 wurde Königsdorf wieder eine selbständige Gemeinde. Sie hatte 2001 1017 Einwohner, 2011 aber nur mehr 967 Einwohner. Seit 2012 ist Ing. Josef Pfeiffer Bürgermeister.
Zahling
Der Ortsname leitet sich angeblich von Solar (Zolar, Zolal), der slawischen Bezeichnung für einen Salzbeamten, her. Zahling war eine Zwischenstation im Salzhandel. 1346 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung (Zollar), im Zuge einer Grenzberichtigung zu Kukmirn auf Anordnung König Ludwigs II. 1428 wird der Ort in der Schenkungsurkunde König Sigismunds an Ladislaus von Saro als Zolard erwähnt. Die weitere Entwicklung erfolgte so wie in Eltendorf im Rahmen der Güssinger Herrschaft der Batthyany.
Weitere Ortsnamensformen:
- 1524 Csalar
- 1550 Chalar
- 1622 Chaling
- 1698 Zahling
Zahling war eine mittelalterliche Pfarre und wird 1498 anlässlich einer Visitation erwähnt. Eine zersprungene Glocke im Turm trägt die Jahreszahl 1404. Man vermutet, dass Zahling die Urpfarre des Lafnitztales war. Auffallend ist der mächtige gedrungene Westturm, eindeutig ein Wehrturm, bis zur Renovierung mit Schießscharten. Heute gehören Zahling und Eltendorf als Filialen zur katholischen Gemeinde Königsdorf.
So wie in den meisten Dörfern der Herrschaft Güssing fand die Lehre Luthers auch in der Pfarre Zahling Eingang, mit Unterstützung des Grundherrn. Angeblich verließ 1605 der letzte katholische Pfarrer den Ort. Zwei der evangelischen Prediger sind namentlich bekannt. Szekol Philipp ist von 1616 bis 1624 nachweisbar. In der kalvinistischen Generalsynode von Szentlörincz von 1616 ist er, deutscher Prediger in Zahling, als abwesend angeführt. In den Generalsynoden von 1618 und 1624 in Körmend ist er als "deutscher Pastor in Zahling" vermerkt. Petrassek Johann stammte aus Kuttenberg in Böhmen und wurde 1647 in der Synode von Harkau zum "minister ecclesiae Czalling" installiert. 1650 befahlen die Hauptleute Batthyanys, der zum Katholizismus konvertiert war, unter Androhung einer Strafe von 300 Gulden ihren Pfarrer zu entlassen. Die Zahlinger und die Eltendorfer beugten sich zwar dem Druck, blieben aber Größtenteils evangelisch. Auch nach der offiziellen Rekatholisieung dürften auch weiterhin evangelische Prediger den Ort besucht haben. Außerdem gab es die Möglichkeit, die Artikularkirche in Tschobing (Nemescsó) zu besuchen, wo auch deutsch gepredigt wurde.
Im Jahre 1540 bestanden 3 Porten, 12 Sessionisten. 1691 gab es 19 Sessionisten, aber bereits 50 Söllner. Im Zuge der Grundablöse gab es 1862 Probleme. DerVizegespan wollte "Ordnung schaffen" und begab sich persönlich nach Zahling. Die Zahlinger nahmen ihn gefangen, sperrten ihn in einen Schweinestall und warfen ihm einen Kürbis als Nahrung vor. Zur Bestrafung wurden für zwei Wochen Husaren nach Zahling verlegt ... Ab 1898 musste der Ort Ujkörtvelyes genannt werden. 1921 wurde Zahling von einer Abteilung ungarischer Freischärler besetzt. Die Großdeutschen, die Befürworter eines Anschlusses an Österreich, mussten fliehen. Sie konnten erst nach dem Anschluss an Österreich zurückkehren.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch in Zahling gekämpft. Bauernhäuser wurden zerstört, die Bauern verloren ihren Viehbestand.
Nachkriegszeit
1951 wurde Zahling elektrifiziert. Von 1957 bis 1985 gab es einen Gemischtwarenhandel, bis 1991 auch Gasthäuser. Seit 2010 gibt es wieder ein Gasthaus sowie ein Haubenrestaurant in Zahling. Mit der Zusamenlegung wurde Zahling ein Ortsteil von Eltendorf. Das Gemeindehaus wurde zum Rüsthaus für die Feuerwehr, wird aber auch als Vereinslokal und für Versammlungen genützt. 1980 bis 1982 wurden eine Aufbahrungshalle und ein Tennisplatz gebaut.
Kirche und Schule
Das Toleranzpatent Josefs II. ermöglichte auch in Eltendorf und Zahling die Neugründung einer evangelischen Kirchengemeinde. Die evangelische Kirche in Eltendorf wurde 1792 gebaut und 1794 geweiht. Bald folgten ein Pfarrhaus und eine evangelische Schule. Die überaus bemerkenswerte romanische Kirche in Zahling war nbis Ende des 17. Jahrhunderts Pfarrkirche. Sie wurde 1884 und 1960 restauriert. Ein evangelisches Bethaus entstand um die Jahrhundertwende in Zahling. Der erste Pfarrer der neugegründeten evangelischen Toleranzgemeinde war Daniel Klement. Er kam schon 1783 und predigte zunächst in einer Holzkirche. Die bald darauf gebaute evangelische Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1948 wieder aufgebaut. 1796 kam zur Kirche ein Turm hinzu. Klement nahm ein gewaltsames Ende, Er wurde 1804 überfallen, ausgeraubt und erwürgt. Sein Sohn Samuel Klement war Pfarrer in Neuhaus am Klausenbach. Klements Nachgolger war Johann Holndonner, der bis 1843 in Eltendorf wirkte. Er war gebürtiger Agendorfer und hatte in Ödenburg studiert. Da er schwer an der Gicht litt wurden ihm Kapläne beigegeben, etwa Franz Unger, der dann sein Nachfolger wurde. Auch in den Filialen von Eltendorf wurde gebaut. 1849 entstand in Raabfidisch eine Schule, in der Gemeinde Unterradling wurde ein Bauernhaus gekauft und dort eine Schule eingerichtet. Unger starb 1866, erst 52 Jahre alt. Über lange Zeit, bis 1908, war dann Karl Tompka Pfarrer. Er war ein ausgezeichneter Prediger und ließ die Kirche gründlich erneuern, Glocken anschaffen und den Pfarrhof restaurieren. Er verfasste eine Gemeindechronik. Neue Schulhäuser wurden in Königsdorf, Heiligenkreuz, Radling, Rudersdorf und auch in Eltendorf gebaut. Im 20. Jahrhundert waren Alexander Ebenspanger, Beowulf Moser und Günther Bartel Pfarrer. 1707 wurde mit Samuel Beck der erste evangelische Lehrer berufen. Prägende Lehrergestalt im 19. Jahrhundert war der aus Pinkafeld stammende, lange Zeit in Oberschützen wirkende Michael Knöbel.
1779 wurde die katholische Schule in Zahling eingerichtet. Die evangelischen Kinder besuchten die Schule in Eltendorf. 1853 wurde in Zahling auch eine evangelische Schule geschaffen. Die beiden konfessionellen Schulen bestanden bis 1938. Mit Ende des Schuljahres 1982/83 wurde die Schule in Zahling geschlossen. Die Kinder besuchen seither die Schule in Eltendorf.