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Entwicklung des Ortsnamens

1302: Sykrems; 1498 - 1500: Siggrabm; 1675: Szigrab; 1850: Siegraben. Ungarisch: Szikra. Der Ortsname ist nach Kranzmayer - Bürger vom deutschen Personennamen Siggrim abzuleiten. Schwartz leitet den Namen vom Sieggrabenbach ab: Mittelhochdeutsch sic = Quelle oder mit germanischer Wurzel sik, sih = tröpfelnd fließen. Elemer Moor nimmt einen ungarischen Ursprung, eventuell mit slawischer Vorstufe, an.

Urgeschichte

Aus der Bronzezeit wurden Grabhügel gefunden und 1925 zwei Hügel untersucht. 1968 fand das Gräberfeld an der Straße nach Schwarzenbach erneut Aufmerksamkeit. Von den ursprünglich etwa 30 Grabhügeln waren nur mehr 14 feststellbar. Vor dem Bau der S 31 wurden zwei Hügel ausgegraben und in die mittlere Bronzezeit datiert. 1970 wurde im Bereich des Sieggrabener Sattels eine karolingische Flügellanzenspitze gefunden.

Literatur: Kaus, M.: Die mittelbronzezeitlichen Hügelgräber von Sieggraben - Bahnwald. Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 69. 1984

Mittelalter

1222 wird in der Grenzbeschreibung von Weppersdorf ein "sykrin potok" erwähnt. Das namentlich nicht genannte Dorf befand sich zusammen mit Oberpetersdorfim Besitz eines Grafen Peter aus dem Geschlecht der Osl. 1263 heißt der Bach in der Grenzbeschreibung des Komitates Lutzmannsburg "Zygun rivulus". Die älteste Siedlung ist wahrscheinlich noch im 13. Jahrhundert verödet. Im Jahre 1302 kauften die Grafen Simon und Michael von Mattersdorf Oberpetersdorf mit Sieggraben von den Osl. 1447 wird das Dorf Zikremp als Teil der Herrschaft Kobersdorf genannt und bald darauf der Herrschaft Forchtenstein angeschlossen. Nach dem Urbar von 1498/1500 bestand die Siedlung aus einem ganzen Lehen, 20 bewohnten und einem öden Viertellehen sowie aus drei Hofstätten. Wahrscheinlich ist das Dorf erst wieder im 15. Jahrhundert als Siedlung von Köhlern und Holzhackern entstanden. In der Folgezeit machte der Ort die Entwicklung der Herrschaft Forchtenstein mit. Die Zahl der Ansässigkeiten blieb bis 1675 weitgehend unverändert. Es gab zwei Mühlen, ein Gemeindewirtshaus und eine Gemeindeschmiede, ein Schul- und ein Halterhaus.  Die Holzkohle wurde in Wr. Neustadt und Ödenburg bzw. an die Kalköfen, Ziegelöfen Salittersiedereien der Nachbarherrschaften verkauft. Eine bemerkenswerte Kontinuität ist in den Familiennamen feststellbar: Frauenschiel, Spanraft, Kurz, Friedl, Taschner scheinen immer wieder auf, später auch Reisner, Tschürtz, Manhart, Werfring, Dorner, Giefing usw.

Frühe Neuzeit

In der Zeit um 1600 wirkte in Sieggraben ein evangelischer Prädikant, der großen Zulauf aus den Nachbargemeinden hatte. 1603 wird eine Kirche erwähnt, wahrscheinlich die an der Grenze zu Schwarzenbach gelegene Kirche, die später als Pfarrkirche von Schwarzenbach diente.

Die Grundherrschaftlichen Lasten waren in Sieggraben sehr niedrig, was wahrscheinlich eine Folge der Armut des Holzhacker- und Köhlerdorfes war.  1589 gehörten zu einem Viertelhaus nur 7 bis 12 Joch Ackerland und 1 bis 5 Tagwerk Wiesen. Die Hofstätten hatten 3 bis 4 Joch Äcker und ein Tagwerk Wiesen. Dazu kamen aber Zinsgründe bzw. Rodungsgründe in beträchtlichem Umfang. 1675 gab es 1 Halblehen, 21 Viertellehen, 4 Hofstätten und 15 Kleinhäusel, ein Gemeindewirtshaus, eine Gemeindeschmiede, das Schulhaus und zwei Halterhäuschen. Eine Konskription von 1716/17 zeigt, dass etwa ein Drittel der Felder Rodungsland war. Viele Rodungswiesen  wurden mit steigender Bevölkerungszahl in Äcker umgewandelt.Auch im 19. Jahrhundert wurde noch gerodet. Die Erträge der Landwirtschaft waren niedriger als in den übrigen Orten des Stuhlbezirkes.  Eine wichtige Einnahmequelle war die Köhlerei. Davon waren aber der Herrschaft beträchtliche Abgaben zu leisten. Die Robot mussten die Sieggrabener hauptsächlich in Forchtenstein entrichten. etwa die Bearbeitung eines 33 Tagwerk großen Hofweingartens und eines 30 Joch großen Herrschaftsfeldes. Nach dem maria-theresianischen Urbar von 1767 gab es 47 Bauern, 38 Söllner und 11 unbehauste Söllner. Weinbau gab es nicht, der Obstbaumbestand war aber beträchtlich. 1938 wurden 7802 Obstbäume, hauptsächlich Kirschen und Zwetken, gezählt. Der Ananas-Erdbeeranbau nahm in der Nachkriegszeit zu. 1969 etwa nahm er 83, 21 ha ein.

1738 wurde Sieggraben der Herrschaft Kobersdorf angeschlossen. Unbekannt ist, ob die abgelegene Ortschaft unter den Türken und Kuruzzen gelitten hat. Große Probleme bereiteten immer wieder schwere Hagelschäden und Überschwemmungen. 1797 wurde ein herrschaftliches Wirtshaus am unteren Ortsende eingerichtet. 1846 gestattete die Herrschaft den Bau von sechs Kurialhäusern. 1856 wurde das Grundbuch angelegt und die Katastralvermessung abgeschlossen. Im Zuge der Grundentlastung erhielten 49 Bauernhöfe  und 42 Häusler das Eigentumsrecht. 1871 wurde der Vertrag über die Ablöse der Rodungsgründe, die Abtrennung der Hutweide und die Regelung der Waldrechte abgeschlossen. Ein Teil der Rodungsäcker und -wiesen wurde an die ehemalige Herrschaft abgetreten. Die Esterházy behielten 1246 Joch, davon 925 Joch Wald. 1879 wurde die Urbarialgemeinde gegründet. Sieggraben gehörte zum Gemeindenotariat und zum Matrikelamt Marz. 1890 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, 1906 ein Gesang- und Musikverein.

Im Jahre 1900 lebten von den 887 Einwohnern noch 91,5 % von der Land- und Forstwirtschaft, 1910 waren es noch 77 %. 1907 wurde ein Kohlevorkommen erbohrt.

Die Bevölkerungsentwicklung war durch eine starke Zunahme der Einwohnerzahl im 19. Jahrhundert gekennzeichnet. 1785 hatte Sieggraben 514 Einwohner in 72 Häusern.1831/32 forderte die Cholera 30 Menschenleben. 1842 gab es 538 Einwohner, 1863 635, 1880 810, 1900 887 und 1923 1046 Einwohner. Der Anstieg war durch sehr hohe Geburtenzahlen bedingt. Die Geburtenziffer lag mit 42,3 pro tausend Einwohner weit über den Bezirksdurchschnitt. 1939 war die Einwohnerzahl auf 1233 gestiegen, 1951 betrug sie 1276, 1981 1333. 2015 betrug die Einwohnerzahl  1269 Personen, die Bevölkerungszahl stagniert also.

Anschluss an Österreich und Zwischenkriegszeit

Im September 1921 wurde Sieggraben von 40 bis 60 Freischärlern besetzt. Die Bevölkerung war überwiegend für den Anschluss an Österreich. 1922 wurde mit der Brennberger Kohlenbergwerks AG ein Pachtvertrag über 50 Jahre über den Abbau der Sieggrabener Kohle geschlossen. Die Schürfarbeiten wurden aber schon 1923 eingestellt, da sich der Abbau als nicht rentabel erwies. 1924 wurde der Pachtvertrag gekündigt.

In der Gemeinderatswahl von 1923 bekam die Christlichsoziale Partei 9 Mandate, die Sozialdemokraten 3 Mandate, Bürgermeister wurde Karl Schuh. 1924 begann man mit der Errichtung des neuen Schulgebäudes. Das größte Problem war die Verkehrsanbindung des abgelegenen Dorfes. Das Land brauchte eine neue Nord-Süd- Verbindung, die über Sieggraben führen musste.Zwischen Marz und Weppersdorf musste eine neue Trasse angelegt werden. Von den fünf geplanten Baulosen wurde 1922/23 als erstes die Bergstrecke nördlich von Sieggraben in Angriff genommen. Aber erst 1925 standen größere finanzielle Mittel zur Verfügung und der Bau konnte beschleunigt werden. 1928 war die Straße fertig gestellt, 1929 konnte sie feierlich eröffnet werden. In der Gemeindepolitik zeigte sich ein Aufholen der Sozialdemokratie, die nur mehr knapp hinter den Christlichsozialen lag. Diese stellten mit Josef Grubitsch aber noch immer den Bürgermeister. 1927 entstand die neue Volksschule, 1929 wurde sie eröffnet. In der Gemeinderatswahl von 1931 erhielt eine Christliche Gemeindewirtschaftspartei 5 Mandate, die Christlicsozialen 4 und die Sozialdemokraten ebenfalls 4 Mandate. Bürgermeister wurde Josef Bauer von den Sozialdemokraten, Vizebürgermeister Josef Reisner von der Gemeindewirtschaftspartei. 1933 wurde Bauer das Misstrauen ausgesprochen, Reisner zum Bürgermeister gewählt. Die wirtschaftliche Situation der Gemeinde war katastrophal. Es gab 105 Arbeitslose, davon waren 78 ausgesteuert, hatten also überhaupt kein Einkommen. Besitzungen vieler Bauern und Kleinhäusler wurden zwangsversteigert.  Der Schmuggel, vor allem von Vieh aus Ungarn, war für manche der einzige Ausweg. Auch die Gemeinde war im Gefolge des Volksschulbaues hoch verschuldet. Selbst den Sachaufwand in der Schule konnte nicht aufgebracht werden.  1934, nachdem die sozialdemokratischen Gemeinderäte zurücktreten mussten, wurde Reisner als Bürgermeister bestätigt. Vizebürgermeister war Karl Senft. 1936 wurde der neue Gemeindetag ernannt. Reisner blieb Bürgermeister, Vizebürgermeister wurde Martin Schuh. Trotz aller Not war das Kulturleben, getragen vom Kirchenchor und Männergesangsverein,  rege. Schule und Kirche trugen viel dazu bei. 1938 bis 1945 war Josef Schuh Bürgermeister

Das Kriegsende brachte für Sieggraben einige schwere Schäden. Russische Panzer zerstörten einige Häuser, Bombenabwürfe deutscher Flugzeuge hatten ebenfalls Schäden zur Folge. Das Gemeindehaus brannte völlig aus. Neun Personen wurden von den Russen erschossen, die Frauen und Mädchen hatten in Sieggraben besonders viele Übergriffe zu erdulden.

Nachkriegszeit

Die Besatzungsmacht setzte Martin Schuh als Bürgermeister ein. 1947 wurde Albert Taschner von der ÖVP zum Bürgermeister gewählt. Erste kommunale Aufgaben waren die Erneuerung der Gemeindewege, etwa auch der Straße nach Schwarzenbach, und die Eindeckung des Ortsbaches. 1950 erhielt die ÖVP 7, die SPÖ 6  Mandate. Josef Reisner war Bürgermeister, Gustav Rohl von der SPÖ Vizebürgermeister. 1951 wurde Jakob Giefing Bürgermeister. Ein Sportplatz wurde errichtet, in der früheren Turnhalle der Volksschule eine landwirtschaftliche Fortbildungsschule eingerichtet. Ein neues Gemeindegasthaus wurde gebaut. 1953 verursachte ein Hochwasser schwere Schäden. 1954 wurden Pfarre und Schule renoviert, die Elektrifizierung des Ortes fortgesetzt. In der Gemeinderatswahl 1954 erreichte die SPÖ die Stimmenmehrheit und 6 Mandate, die ÖVP 6 Mandate und die Kommunisten 1 Mandat. Bürgermeister wurde Josef Schuh von der SPÖ. Schuh legte aber bald sein Amt zurück und trat aus der SPÖ aus. Nachfolger als Bürgermeister wurde Dominikus Werfring von der ÖVP, Karl Taschner von der SPÖ wurde Vizebürgermeister. Über den Sieggrabener Bach wurde eine Brücke gebaut und mit der Errichtung eines Gemeindehauses begonnen. 1958 wurde die Elektrifizierung fortgesetzt und ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut. 1958 erhielt die ÖVP 8, die SPÖ 5 Mandate. Werfring blieb Bürgermeister, Vizebürgermeister wurde Karl Wagner (SPÖ). 1961 wurde ein Kindergarten gebaut, 1962 der Pfarrhof und mit der Errichtung einer Wasserversorgungsanlage begonnen.  Einige Jahre später wurden Probebohrungen dazu durchgeführt.1962 gewann die ÖVP ein weiteres Mandat hinzu, Werfring blieb Bürgermeister, Vizebürgermeister wurde Jakob Giefing (ÖVP). 1967 wurde an der  Ortsbachregulierung gearbeitet, die freilich noch viele Jahre die Gemeinde beschäftigte. Ein Hochbehälter für die Wasserversorgung wurde errichtet. 1967 erhielt die ÖVP 7, die SPÖ 6 Mandate. Bürgermeister wurde Johann Plank. 1970 konnte der Bau der Wasserleitung abgeschlossen werden, 1972 trat die Gemeinde dem Abwasserverband Mittleres Burgenland bei. Die Gemeinderatswahl 1972 änderte nichts an den politischen Verhältnissen. 1974 wurde eine Leichenhalle gebaut und ein Flächenwidmungsplan genehmigt, 1976 eine weitere, dritte Quelle für die Wasserversorgung erschlossen. Vor allem die Gemeindekanalisation erforderte sehr hohe Ausgaben. Ab 1984 war Willibald Schuh von der ÖVP  bis 1992 Bürgermeister. Unter ihm gelang es, einen Teil der Gemeindeschulden abzubauen.

1994 wurde ein Umweltzentrum mit Bauschuttdeponie eröffnet. 1997 wurde "200 Jahre Pfarrkirche" gefeiert und ein Kreuzweg eröffnet. 1997/ 98 entstand eine Kultur- und Sporthalle, 1998 ein Dorfbrunnen. Eine 1998 - 2000 errichtete Bio-Fernwärmeanlage versorgt 200 Haushalte. Die Gemeinde kaufte Grundstücke zur Einrichtung eines Industriegebietes. Ein Naturwanderweg, ein Feuchtbiotop  und eine neue Parkanlage entstanden. 2006/7 wurde ein neuer Kindergarten gebaut. 2014 wurde die Hauptstraße neu gestaltet.

Das Gewerbe spielte in früherer Zeit eine geringe Rolle, die meisten Handwerker arbeiteten nur im Winter. Es gab die üblichen Dorfhandwerker und zwei Mühlen. Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurden zahlreiche Gewerbebetriebe gegründet. In Sieggraben sind mehrere Transportunternehmen angesiedelt, etwa die Werfring Ges.m.b.H mit Schwerpunkt Silotransporte.  Ein größerer Betrieb ist das Betonwerk Friedl.

In der Gemeinderatswahl von 1997 erhielt die ÖVP 11, die SPÖ 7 Mandate. Vinzenz Jobst (ÖVP) blieb Bürgermeister. 2002 war der Mandatsstand 11 : 8, der Bürgermeister wurde erneut gewählt. Daran änderte sich 2007 nichts. 2012 konnte die ÖVP ein weiteres Mandat hinzugewinnen. Jobst blieb Bürgermeister. Vizebürgermeister ist Andreas Gradwohl (SPÖ).

Kirche und Schule

Die Urpfarre war wahrscheinlich Oberpetersdorf.  1583 wurde ein katholischer Pfarrer mit Namen Andreas Resch eingesetzt, aber auch ein evangelischer Pfarrer blieb, vom Kobersdorfer Grundherrn Johann Csoron unterstützt, im Ort. Die Bevölkerung wandte sich gegen den katholischen Pfarrer, der sich nicht halten konnte und seine Stelle aufgab. 1689 hatte der Ort  keinen Pfarrer, er war bei Oberpetersdorf eingepfarrt. In der Visitation von 1597 scheint Sieggraben nicht auf. Vielleicht wurde der Ort von Schwarzenbach aus, wo seit 1574 der Flacianer Nikolaus Fink tätig war, betreut. Auch in Sieggraben dürfte sich ein evangelischer Pfarrer aufgehalten haben. 1603 gaben die meisten Untertanen des Wr. Neustädter Neuklosters in Marz an, sie würden den evangelischen Gottesdienst in Sieggraben besuchen. 1641 war laut Visitation Sieggraben eine Filiale von Marz. Es gab in Sieggraben eine Kirche. Die Einwohner waren teils evangelisch, teils katholisch. 1641 wurde Sieggraben von den Visitatoren verpflichtet, eine Schule zu bauen und einen katholischen Lehrer anzustellen. 1659 hatte der Ort noch immer keinen katholischen Schulmeister, die Bevölkerung war noch immer größtenteils evangelisch. 1663 wurde berichtet, dass die Bevölkerung kürzlich katholisch geworden sei, aber noch immer sehr "lau" sei. Einen Schulmeister gab es bereits. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Sieggraben eine Filiale der Pfarrgemeinde Marz. Der Pfarrer kam jeden dritten Sonntag nach Sieggraben. Ab 1711 wurden für den Ort gesonderte Kirchenmatriken geführt. 1729 wurde Sieggraben eine eigene Kirchengemeinde, die aber sehr arm war.  Die Kirche war eingewölbt und hatte einen hölzernen Turm mit zwei Glocken. Erster katholischer Pfarrer war Ignatius Pauffler, später Pfarrer von Marz. 1757 gab es eine große Brandkatastrophe. 30 Bauernhäuser brannten ab. Der Pfarrer Johann Nepomuk Klement blieb verschont, wurde aber von der Bevölkerung ausgeraubt. . 1797 wurde die alte Kapelle im Friedhof abgerissen und im Dorf  unter Pfarrer Johann Haretter an der Stelle eines Bauernhauses die neue Kirche gebaut. Den Turm errichtete der Kirchenpatron, also Fürst Esterházy. Dieser weigerte sich jedoch, ein neues Pfarrhaus zu bauen. Pfarrer Josephus Groetschl, der von 1811 bis 1848 in der Pfarre wirkte, konnte jedoch 1829 per Komitatsbeschluss den Neubau erzwingen.

Die Kirche wurde 1946 generalrenoviert, unter Pfarrer Thomas van der Haude. Dieser war 1918 - 1960 Pfarrer von Sieggraben. Sein Großvater war Holländer, der 1848 sich als Freiwilliger der Revolutionsarmee angeschlossen hatte und sich anschließend in Kolnhof niederließ. 1961/62 wurde unter Pfarrer Josef Pieler ein neuer Pfarrhof gebaut.

Der Schulbesuch war im 19. Jahrhundert mangelhaft, die Lehrer waren schlecht bezahlt, die Schulmeisterwohnung in einem üblen Zustand. Die Schule war trotz der hohen Kinderzahl bis 1906 einklassig, 1919 waren schon vier Klassen erforderlich. 1929 wurde die neue Schule gebaut.Wegen ihrer Zweckmäßigkeit und ihrer bemerkenswerten Architektur galt sie im ganzen Land als Musterschule. Ihr Bau belastete den Ort aber mit hohen Schulden.   Lehrer an der katholischen Schule waren Johann Reisner (1802 -1807), Karl Föhner (1817 bis etwa 1830), Johann Kurtz (1833 - 1867). 1873 besuchten laut Visitationsbericht 55 Kinder die Schule. Nur etwa die Hälfte, 14 Knaben und 14 Mädchen, besuchten auch die Sonntagsschule.

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Quellen

  • Landestopographie, 3. Band Bezirk Mattersburg, 3. Teilband