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Die Besiedlung des heutigen Ortsgebietes von Bad Sauerbrunn ist seit der Jungsteinzeit nachgewiesen. Drei jungsteinzeitliche Siedlungsplätze wurden gefunden. Es ist zu vermuten, dass schon damals auch die Quelle bekannt war. Der Ort dürfte anschließend ziemlich kontinuierlich besiedelt gewesen sein. Eine bronzezeitliche Siedlung ist auf dem Kalten Berg (heute "Keltenberg" - Siedlung) belegt, dazu Einzelfunde. Aus der Hallstattzeit ist eine, aus der La - Tène - Zeit sind sogar zwei Siedlungen bekannt, ebenso Gräberfelder. Besonders dicht war die Besiedlung in der Römerzeit, aus der ein großer Gutshof, ein Dorf und zahlreiche Gräber bekannt sind. Auch in spätrömischer Zeit, aus der Völkerwanderungszeit und dem Frühmittelalter sind archäologische Spuren der Besiedlung nachweisbar.

Im Oktober 1925 wurden bei Grabungen zur Errichtung einer neuen Quellfassung in etwa 4 m Tiefe "versteinerte" Holzröhren mit einem Durchmesser von 40 cm gefunden. Sie landeten freilich im Ofen des damaligen Bürgermeisters. Eine Beschreibung des Fundes konnte der damalige Lehrer von Pöttsching und Sauerbrunn, Ernst Löger, geben. In etwa 9 m Tiefe wurde außerdem eine noch gut erhaltene, etwa 2 m hohe Holzeinfassung gefunden. Einige Tonscherben gelangten ins Landesmuseum, wo sie dessen damaliger Leiter A. Barb fälschlicherweise der jungsteinzeitlichen Schnurkeramik zuordnete. Erst in den 1980er Jahren wurden sie in die Bronzezeit, in die Litzenkeramik oder Drassburger Kultur, datiert. 1958 wurde die Quelle erneut gefaßt.  Dabei wurden wieder interessante Funde gemacht: in 12 m Tiefe lag ein römischer Dachziegel, einen halben Meter tiefer der Quellaustritt mit einer Fassung aus unbehauenen Steinen mit einem Abfluß.

Dr. Karl Kaus deutet diese Funde folgendermaßen: Die Holzrohre stammen vermutlich nicht aus dem Mittelalter, sondern von der Anlage, die 1853 errichtet wurde. Die hölzerne Brunnenfassung datiert er in das 18. Jahrhundert. Der römische Dachziegel und die steinerne Quellfassung könnten nach seiner Auffassung aus dem römischen Ruinenfeld auf dem Hammerfeld stammen und sekundär, um 1800,  zur Quelle gelangt sein.

Diese späte Datierung einiger Funde ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Quelle vermutlich schon seit der Jungsteinzeit und Bronzezeit bekannt war. Ob die Heilkraft des Wassers ebenfalls schon genützt wurde, ist natürlich nicht zu beweisen. Dr. Kaus hält die römerzeitliche Nutzung der Quelle für wahrscheinlich, da die Römer den heilkräftigen Quellen ja besondere Aufmerksamkeit widmeten. Sie wußten, dass man Steinleiden mit dem Wasser "saurer Quellen" heilen kann.

 

 

 

 

 

 

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