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person

Dr. Elmar von Schwartz

 

 

Er war der Sohn des Rotenturmer Oberlehrers Josef Schwartz. Mit 12 Jahren nahm ihn sein Bruder,damals Pfarrer in Mogersdorf, zu sich. Von Mogersdorf aus besuchte er das Gymnasium in Sr. Gotthard. 1907 trat er in den Zisterzienserorden ein und studierte an der Budapester Universität Deutsch und Latein. 1914 promovierte er zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit über die Lautlehre der deutschen Mundart zwischen Raab und Lafnitz. Er unterrichtete einige Jahre am Ordensgymnasium in Budapest und ging dann an die Universität München. 1934 wurde er Professor für deutsche Sprache und Volkskunde an der Pázmány - Universität in Budapest, wo er das Institut für deutsche Sprachwissenschaft und Volkskunde gründete.

1945 wurde v. Schwartz aus Ungarn vertrieben. 1950 erhielt er eine Berufung an die internationale katholische Universität in Löwen, wo er bis 1961 als Professor für deutsche Sprache wirkte. Unter seinen vielen Werken ist jenes über die deutschen Ortsnamen des Burgenlandes besonders wichtig, 1934 erschien es bereits in zweiter Auflage.

Seine Ferien verbrachte v. Schwartz immer in Bad Sauerbrunn. Dort wollte er sich im Ruhestand auf Dauer niederlassen. Er starb aber vor der Verwirklichung dieses Planes.

Sein Werk, Die deutschen Ortsnamen Westungarns, Budapest 1932, wurde im Burgenland sehr kritisch aufgenommen. In einer Besprechung in den Burgenländischen Heimatblättern, 1.Jahrgang, Heft 4, schrieb Dr. Hans Karner:

"Was die Darstellung betrifft, muss man leider feststellen, dass ihr die Objektivität mangelt ...Dabei ist sein Hauptbestreben, recht viele magyarische Ortsnamen (ungefähr 130) nachzuweisen. Das Verfahren, das er dabei anwendet, ist keinesfalls gewissenhaft, da er stets jene Deutung heranzieht, die er gerade für seine Zwecke benötigt.Hilft ihm die Ansetzung der unmöglichen Lautverschiebungen nicht, so operiert er mit dem Begriff der Volks- und Schreiberetymologie. ... Befremdend wirkt, dass Schwartz einwandfreie sachliche Ortsnamensdeutungen von Steinhauser und Moor einfach ablehnt - ohne den leisesten Versuch zu unternehmen, ihre angebliche Unhaltbarkeit zu beweisen. Ferner macht sich das deutliche Bestreben bemerkbar, slawische Grund- und Zwischenformen abzuleugnen..."

Daten

* 25.08.1890 in Rotenturm
† 20.01.1962 in Würzburg

 

Professor

 

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Quellen

  • Gerald Schlag, Burgenland. Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien.
  • Karner Hans, Besprechung des Buches "Die deutschen Ortsnamen Westungarns", Budapest 1932, in Burgenländische Heimatblätter 1. Jahrgang, Heft 4, 1932