Die Bestattungsplätze der größeren Siedlungen und Militärlager wurden zumeist entlang der großen Ausfallsstraßen angelegt. Die Bestattung in den Siedlungen war verboten.
In Scarabantia ist der Name eines frühen Amtsinhabers belegt: In dem an die Stadt anschließenden Gräberfeld entlang der Straße nach Savaria wurde der Grabstein des Caius Sextilius Senecio, Decurio von Scarabantia, gefunden. Das Grabmal wurde vom Vater, Sextus Sextilius Nepos für den Sohn, seine Gemahlin und seine Töchter errichtet. Interessant ist die Mutter des Decurio: Kania Urbana war eine Freigelassene, also eine ehemalige Sklavin. Der Grabstein ist auch von der Qualität der Ausfertigung bemerkenswert. Der Dekurio ist hoch zu Roß, mit einer Schriftrolle in der Hand, dargestellt.
rechts: Grabsteine aus Walbersdorf, aufbewahrt im Ödenburger Stadtmuseum. Zwischen Walbersdorf und Pöttelsdorf, im Bereich des Friedhofes, befand sich eine villa Rustica, eine Ansiedlung römischer Veteranen.
Zu römischen Landhäusern gehörende Villenfriedhöfe sind vielfach bekannt, etwa in Donnerskirchen, Eisenstadt - Gölbesäcker, Antau. Zillingtal, Deutschkreutz, Klingenbach, Neudörfl oder jenseits der Grenze in Petöháza, Nagylósz oder Rábakovácsi. Auch diese ländlichen Friedhöfe wurden meist entlang von Wegen oder anleicht erhöhten Plätzen, einige hundert Meter vom Haus entfernt, angelegt. In der frühen Kaiserzeit, im 1. und 2. Jahrhundert wurden zumeist Brandgruben- oder Urnengräber angelegt. Es gab aber auch Körpergräber, vielleicht für die Angehörigen der Unterschicht. Ab dem 3. Jahrhundert wurden vermehrt Körpergräber bevorzugt. In den Urnengräbern wurde der Leichenbrand mit Beigaben in Gefäßen aus Ton, seltener aus Glas oder Stein, beigesetzt. Eine Glasurne ist etwa aus Oslip belegt. In den Körpergräbern wurden die Verstorbenen in einer Tuchhülle beigesetzt, aber auch Holzsärge, Steinsarkophage, Steinplatten, Ziegelplattengräber sind belegt.
Immer wieder werden auch weitere Gräberfelder gefunden. So wurden etwa im Zuge des Baues der Umfahrungsstraße von Schützen a. Geb. 2012 wieder neun Bestattungen als Teil einer gößeren Anlage, die zu einem nahegelegenen Landgut gehörte, aus der Zeit zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert ausgegraben worden. Die dazugehörige Villa Rustica konnte noch nicht lokalisiert werden. Lediglich 6 Häuser einer römerzeitlichen Siedlung konnten lokalisiert werden. Auch im benachbarten Oslip wurden schon früher vergleichbare Grabfunde getätigt - neben Steinkisten-, Brand- und Körpergräbern auch ein Grabstein mit vier Portraitbüsten. In Oslip wurden in der Zwischenkriegszeit römerzeitliche Mauerteile freigelegt - Teile eines römischen Gutshofes. In Schützen belegen sowohl Brandgräber wie Körpergräber die kontinuierliche Belegung vom 2. Jahrhundert bis in die Spätantike. Das älteste Grab ist ein Urnengrab. In der Urnefanden sich die Reste von zwei Glasbalsamaren. Am Grund der Urne lag ein verbrannter Weintraubenkern. Am Scheiterhaufen wurden auch Speisebeigaben als Reste des Totenmahles verbrannt. In zwei Brandgräbern wurden Messer als Beigaben deponiert. Entsprechende Beigaben sind auch in Gräbern von Halbturn, Kleinwarasdorf und Loretto dokumentiert. Von den vier Körperbestattungen könnte eine aus nachantiker Zeit stammen. Bemerkenswert ist ein Kindergrab in einem Sarkophag aus Kalkstein. Beigegeben waren ein Faltbecher. Die in zwei Gräbern beigegebenen Münzen stammen aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts. In einer Männerbestattung fand sich eine Ringfibel als Beleg für militärische Bekleidung. In einem Frauengrab wurde eine Halskette gefunden, mit Entsprechungen in Oggau, Halbturn, Loretto und Girm.
Unter den Funden aus jüngster Zeit ist das römische Gräberfeld von Unterloisdorf besonders interessant. Es wurde 2014 beim Bau der B 61 a nördlich von Unterloisdorf aufgedeckt. Die Gräber sind entlang eines antiken Weges angeordnet, 29 Bestattungen auf einer Länge von 50 m. Es wird vermutet, dass die Gräber zu einer Villa Rustica in der Nähe gehörten. Es wurden die Besitzer des Gutshofes und das dazugehörende Personal bestattet. Einige der älteren Gräber sind Brandgrubengräber. In einigen Gräbern wurde der Leichenbrand in Kisten aus Ziegelplatten bestattet. Einige der Gräber befinden sich im Inneren einer 3x3 m großen Grabeinfassung (Grabgarten).
Die für das 1. und 2. Jahrhundert typischen Brandgräber wurden im 3. Jahrhundert durch Körpergräber abgelöst. In sieben Fällen wurde auf Totenbetten, in Holzsärgen oder Baumsärgen bestattet. Unter den Beigaben befanden sich Münzen. In einem Grab fanden sich deutliche Hinweise auf eine militärische Funktion des Verstorbenen - eine Zwiebelkopgfibel und ein Militärgürtel. Das Grab stammt ofenbar aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Schwer zu deuten ist eine eiserne Pflugschar auf der Brust des Verstorbenen - vielleicht ein Hinweis auf dessen Landbesitz. Einige Beigaben wie ein Feuerstahl und eine Bügelschere deuten auf germanische Einflüsse. Auf germanische Herkunft deutet auch eine Schwertschnalle im KNiebereich eines Verstorbenen. Der größere Teil der Gräber stammt aus spätrömischer Zeit, mit Beigaben, die für die Grenzzone des Römischen Reiches typisch sind.