Die jüngere Jungsteinzeit (Jungneolithikum, 4 000 bis 2 300 v. Chr.) wird auch als Kupferzeit bezeichnet. Erste Gegenstände aus Kupfer und Gold, etwa Perlen, Spiralanhänger und Beile, tauchen im Fundgut auf. Auf der Suche nach dem begehrten Kupfererz drangen Menschen auch in die Bergländer, besonders am Südhang des Bernsteiner und Günser Berglandes vor. Noch sind aber die Hinweise auf Bergbau in unserem Raum spärlich. Am Föllik wurde ein Gusstiegel gefunden. Bergbau und Metallbearbeitung erfordern spezielle Kenntnisse, die Gesellschaft differenziert sich. Neben den Bauern gibt es nun auch Handwerker und Krieger und der Handel mit den begehrten Metallen erfolgt bereits über weite Strecken. Auf Einflüsse aus dem Osten deuten die Verwendung des vierrädrigen Karrens, der Pferdezucht und einer neuen Waffe, der Streitaxt. Die Siedlungen liegen oft auf Kuppen entlang des Ostalpenrandes. Das trifft besonders auf die Badener Kultur zu. Leitform dieser Kultur sind Tassen mit schwungvoll hoch gezogenen Bandhenkeln. Ein bemerkenswerter Fund ist der etwa 5 000 Jahre alte Schädel von Zillingtal mit einer Drepanation (Schädelöffnung), vermutlich um Kopfschmerzen zu lindern. Der Mann hat den Eingriff überlebt. Die Vucedolkultur in der späten Kupferzeit (2 800 bis 2 200 v. Chr.) war im gesamten südöstlichen Alpenbereich verbreitet. Typisch sind innenverzierte Schüsseln. Am Ende der Kupferzeit tauchen die Glockenbecher auf, von denen es im Burgenland allerdings nur wenige Belege gibt.
Kreuzfußschüsseln der Vucedolkultur wurden in Deutschkreutz, Breitenbrunn, Illmitz, Jois und Mörbisch gefunden.