In Edelstal sind eine römerzeitliche Villa (Ausgrabungen 1884 durch Söter) und ein awarenzeitlicher Friedhof nachgewiesen.
Hans Gumprecht, der Verfasser einer Ortschronik von Edelstal, vermutet, dass Edelstal - Utestal so wie das benachbarte Lebern, das später Wüstung wurde, schon um die Mitte des 11. Jahrhunderts gegründet wurde. Lebern wird schon im Jahre 1045 erwähnt.
Der Ort wird erstmals 1353 erwähnt: Chunrad von Schaunberg vermacht der Kirche von Hundsheim ein Bergrecht zu Vttental von jährlich 22 Eimer Wein. Im Jahre 1365 verkaufen Heinrich der Gneusse und seine Frau von Orth ein Bergrecht bei Uetestal an Heinrich von Jedendorf (Duetsch Jahrndorf) und an Niklas von Hundsheim´, mit Bewilligung ihres Lehensherrn Graf Ulrich von Schaunberg.
Edelstal gehörte zur Herrschaft Orth an der Donau der Schauenburger. 1377 verkaufte Heinrich von Schauenburg die Herrschaft an den Habsburger Leopold III.
1412 wird Edelstal in den Streitigkeiten zwischen Friedrich und Hermann Scharfenegg mit den Hundsheimern, in dem es um Edelstaler Holden ging, erwähnt. Weitere frühe Namensformen sind:
- Etlastal (Aufzeichnung der Pfarre Hainburg 1529)
- Yedestaal (Dica-Konscription 1565)
- Ötlestal (Dica-Konscription 1618)
- Niklstahl(1647).
In der Ortschronik aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird auch der ungarische Name des Ortes bereits erwähnt: "Pagus hic Edelsthal vocatur, in Lingua Nostra Hungarica - Nemes Völgye, quia Nobiles reales hic suas habuerant Curias. ( ...) (nach Gumprecht) 1529, als die Türken vor Wien zogen, wurde der Ort offenbar vollständig zerstört. Während andere Gemeinden der Herrschaft Kittsee wie Pama, Kroatisch Jahrndorf und Kittsee mit Kroaten aufgesiedelt wurden, blieben Edelstal und und Lebarn unbewohnt. Erst um 1615 war Edelstal wieder bewohnt. 1618 werden zwei neue Häuser erwähnt. Der Ort war damals im Besitz von Stephan Listy. Neusiedler kamen aus Berg, Kittsee und Prellenkirchen. Alle Bewohner waren Häusler. In der Mitte des 17. Jahrhunderts gab es bereits 13 ganze und 14 Halbsessionen. Noch aus der Zeit, als der Ort unbewohnt war, gab es einen Schaflerhof der Herrschaft Kittsee. Die Schafhaltung hatte auch in der Folgezeit große Bedeutung. 1774 etwa war der Hof an Leopold Löffler verpachtet und hielt 500 Schafe. 1801/2 wurden 902 Schafe gehalten. Der Türkenzug von 1683 brachte erneut schwere Verwüstungen. Die Aufsiedlung des Dorfes erfolgte durch Zuwanderer aus Schwaben, der Pfalz, Bayern, Sachsen, Tirol und Oberösterreich.
Die meisten Edelstaler waren evangelisch. 1676 kaufte Paul Esterházy die Herrschaft Kittsee und begann mit der gewaltsamen Rekatholisierung. Zwischen 1660 und 1680 wurde der letzte Prädikant vertrieben. 1680 waren anlässlich einer Visitation nur 5 oder 5 Häuser kazholisch. 1696 gab es 153 Evangelische und 20 Katholiken, 1713 385 Katholiken und nur mehr 88 Evangelische. Der Druck auf die Evangelischen Edelstaler wurde immer stärker. 1735 kamen auf 421 Katholiken noch 66 Evangelische. Aus 1702 ist eine Liste mit den Namen derjenigen erhalten, die das Abzugsgeld bezahlten und den Ort verlassen mussten, wenn sie ihren Glauben beibehalten wollten. Die Zahl der Einwohner wuchs nach 1683 trotzdem stark durch Zuwanderung von Katholiken.
Nach einer Konskription von 1700 gab es 29 Viertel-, 2 Achtelbauern und 25 Hofstätten. 8 Viertelbauern und 4 Hofstättler hatten des Dorf verlassen.
Die Robot der Edelstaler bestand vor allem in der Bearbeitung der herrschaftlichen Weingärten. In Edelstal wurde ein großer herrschaftlicher Tiergarten errichtet.
Die Rekatholisierung machte den Bau einer neuen Kirche, der großen barocken Stephanskirche, erforderlich. Der 1740 begonnene Bau ging allerdings nur langsam voran, die Kosten waren für die Gemeinde zu hoch und die Grundherrschaft erwartete von den Edelstalern hohe Eigenleistungen. Gumbrecht vermutet, dass wohl auch der innere Widerstand der frisch "Bekehrten" eine Rolle spielte. Vermehrt wurde die Belastung noch dadurch, dass 1774 Edelstal eine selbständige Pfarre wurde und auch die Kosten für ein Pfarrhaus dazu kamen. 1776 wurde der Bau des Pfarrhofes abgeschlossen. Im Anschluss an den Pfarrhof entstanden bald darauf die ersten Kleinhäusel der Kirchengasse. 1777 wurde die Kirche in einem Bettelbrief an den Kaiser als unvollendet und bereits wieder baufällig beschrieben. Der Fürst sprang ein und stellte größere Summen zur Verfügung. Aber erst 1792 erhielt die Kirche einen Hochaltar. Im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Renovierungsarbeiten vorgenommen. Schön beklagte sich, dass noch immer Edelstaler ihre Gottesdienste in den "Gewölben", den Weinkellern, abhielten. Offenbar gab es auch noch im 19. Jahrhundert heimlich Protestanten.
Eine sehr eigenwillige Persönlichkeit war Pfarrer Johann Schön, den die Kirchengemeinde mit hohem finanziellen Aufwand nach Edelstal holte. Die Gemeinde war verschuldet, für den Unterhalt von Pfarrer und Lehrer mussten Kredite aufgenommen werden. Das hinderte Schön aber nicht daran, ohne Zustimmung der Kirchengemeinde viel Geld für die Innenausstattung der Kirche auszugeben.
Sehr interessant ist die Geschichte der Edelstaler Schule. Im Visitationsbericht von 1673 ist ein Georg Naidl, ein Katholik aus Kleinhöflein, als Schulmeister belegt. Von 1774 bis 1785 wirkte der Ludimagister Georg Adam List (1755 - 1844) in Edelstal. Er war der Großvater von Franz Liszt. Ein neues, großzügiges Schulgebäude wurde 1904 unter dem Lehrer Johann Moser errichtet, der von 1888 bis 1924 in Edelstal wirkte.
Für die Entwicklung von Edelstal nach dem 2. Weltkrieg war die Nutzung der Römerquelle von besonderer Bedeutung. Die Quelle sprudelte seit jeher ungenutzt und ungefasst südlich des Dorfes aus der Erde. 1890 wurde die Quelle wieder entdeckt, 1925 begann man mit der Nutzung und 1932 wurde ein Heilbad errichtet. 1965 wurde die Quelle staatlich als Heilquelle anerkannt und die Firma "Römerquelle" gegründet. Es wurden 150 Mill. Liter Mineralwasser jährlich abgefüllt. 2003 wurde die Firma von der Firma Coca Cola HBC übernommen und hat ihr Sortiment inzwischen stark in den Bereich der "Wellnessgetränke" ausgeweitet. Mit der Nutzung und dem von der Gemeinde eingehobenen Wasserzins wurden Arbeitsplätze geschaffen und die finanzielle Lage der Gemeinde verbesserte sich erheblich.