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mader gerald

Dr. Gerald Mader

 

 

Er besuchte das Gymnasium in Wr. Neustadt, kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft und studierte ab 1945 an der Universität Wien. 1948 schloss er das Studium als Dr. jur. ab. 1949 wurde er Sekretär der burgenländische Arbeiterkammer. Kurze Zeit war er als Konzipient einer Rechtsanwaltskanzlei in Wien tätig, 1952 trat er als Konzipient in die Anwaltskanzlei Hoffenreich in Mattersburg ein. 1958 übernahm er die Kanzlei und wurde juristischer Berater der SPÖ. Im Auftrag des Landes führte er die Gründung der BEWAG durch. 1966 gründete er den Bund Sozialistischer Akademiker (BSA) und wurde dessen Obmann. , 1969 gründete er die Burgenlandischen Volkshochschulen mit der Volkshochschule für Politische Bildung, 1970/71 war er Oberkurator der Landeshypothekenanstalt.

1971 wurde Mader als Nachfolger von Fred Sinowatz, der Unterrichtsminister wurde, Landesrat  (Kultur, Gesundheit, Soziales). Bis 1984 war Mader in der Regierung. Er war federführend bei der Gestaltung der neuen Landesverfassung und beim Bau der burgenländische Kulturzentren. Er geriet in der Auseinandersetzung um Inhalt und Stil der Politik in Gegensatz zu Landeshauptmann Kery und trat schließlich zurück.

´Mader  übernahm die Geschäftsführung des 1982 gegründeten Institutes für Friedensforschung und Friedenserziehung in Schlaining, wurde Präsident der österreichischen UNESCO - Kommission. Auf Antrag Maders beschloss die Generalkonferenz der UNESCO die Gründung eines "Europäischen Universitätszentrums für Friedensstudien" (EPU) in Schlaining. 1990 startete der erste Universitätslehrgang.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zur Würdigung:

„Das Burgenland verliert eine große Persönlichkeit. Gerald Mader war einer der Modernisierer des Burgenlandes. Als Kultur-, Sozial- und Gesundheitslandesrat hat er die Politik seines Vorgängers Fred Sinowatz fortgesetzt. Er hat es aber nicht verabsäumt, der burgenländischen Kultur seinen eigenen Stempel aufzudrücken."

Und weiter: "Der Bau der burgenländischen Kulturzentren, der Neubau des Landesmuseums der Ausbau des Landes als Festspieldestination oder die ,burgenländische Kulturoffensive‘, eine Plattform der burgenländischen Künstler, Kulturschaffenden und Kulturinteressierten, sind nur wenige Beispiele seiner kulturpolitischen Hinterlassenschaft – einer Hinterlassenschaft, die bis heute das Kulturland Burgenland prägt. Wir werden Gerald Mader aber auch wegen seinem unermüdlichen Einsatz für eine friedliche Welt und seinem großen sozialen Engagement vermissen."

„Er war der Pionier der Idee, die Burg Schlaining zu einem Friedenszentrum auszubauen. Was er geleistet hat, ist einzigartig“, würdigte ASPR-Präsident Norbert Darabos als Nachfolger von Mader die Leistungen des Verstorbenen. Mader habe die Friedensidee auf Burg Schlaining implementiert und mit Herzblut versehen. Er habe das Studienzentrum in persönlichem, starkem Einsatz zu einer international renommierten Institution ausgebaut und dafür gesorgt, dass Schlaining sich über die Landesgrenzen hinweg einen Ruf erworben habe. Das Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung habe sich unter Mader nicht nur zu einer Marke, sondern zu einer ganz wichtigen Drehscheibe in der Friedensforschung entwickelt. „Das kann man ihm nicht hoch genug anrechnen“.

Daten

* 01.04.1926 in Payerbach
† 6. Mai 2019 in Mattersburg

 

Landesrat

 

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Quellen

  • Gerald Schlag, Burgenland - Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien. Eisenstadt 1991
  • Mader Gerald: 60 Jahre Burgenländische Kulturpolitik. Volk und Heimat 1981, Heft 3