Drucken

Widerstand

Burgenländer aus verschiedenen politischen und weltanschaulichen Lagern und aus versciedenen Beweggründen haben gegen das nationalsozialistische Regime Widerstand geleistet, vor allem ab 1943. Dieser Widerstand war zumeist passiv, vereinzelt auch aktiv. Die Beteiligten haben dabei ihr Leben riskiert. Beteiligt waren Katholiken und ehemalige Funktionäre des Ständestaates, Sozialisten und Kommunisten. Widerstandsleistende, die von der Gestapo oder dem Sicherheitsdienst der SS ausgeforscht wurden, kamen vor die Volksgerichtshöfe oder vor Sondergerichte, viele wurden aber auch ohne Gerichtsurteil mittels Schutzhaftbefehl in die Konzentrationslager eingewiesen. Unmutsäußerungen, Witze, Kritik am Regime usw. konnten, wenn sie angezeigt wurden, nach dem "Heimtückegesetz" verfolgt werden. Auch "Schwarzhören" von "Feindsendern" wurde schwer bestraft, für Wehrdienstverweigerung oder -entziehung konnte die Todesstrafe verhängt werden. Als in Leithaprodersdorf und Stotzing einige Männer gegen ihre Einberufung prostestierten wurden sie nach Mauthausen gebracht.

Kommunisten, frühere Sozialdemokraten, ehemalige Schutzbündler und Revolutionäre Sozialisten hatten schon ab 1934 Erfahrung in der illegalen Parteiarbeit gesammelt. Kleine Gruppen, die aus dem Kinderfreunden, Roten Falken oder der sozialistischen Arbeiterjugend hervorgingen, meist ohne Kontakte zueinander, waren nur über kurze Zeit wirksam. Im überschaubaren Raum der burgenländischen Dörfer gab es wenig Möglichkeiten, gegen das System aufzubegehren. Der Widerstand beschränkte sich vielfach auf kritische Anmerkungen, passivem Streik, Abhören von Auslandssendern, seltener auf Kleinsabotage und Flugblattaktionen. Größere oder spektakuläre Aktionen blieben aus.

Zentren des Aufbegehrens waren  die Landarbeiter auf den  Gutshöfen. Kleine Gruppen bestanden in Deutschkreutz, Hornstein, Siegendorf, Zillingdorf, Nickelsdorf - Zurndorf, Gols, Frauenkirchen, Halbturn - Mönchhof, Pinkafeld, Bernstein, Tauchen, Dürnbach und Schachendorf,  Oberwart und Stegersbach.

Die Gruppe in Deutschkreutz bestand aus Lehrlingen und jungen Arbeitern unter der Führung von E. Gabriel, der gleichzeitig Oberjungzugführer der Hitlerjugend war. Er hörte offenbar den Moskausender ab und war über die Moskauer Deklaration informiert. 1943/44 führte er marxistische Schulungen durch. Ab Feber 1944 begann die Gruppe mit Kleinsabotage: Herunterreißen von NS-Plakaten, Durchtrennen von Telefonleitungen. Im Mai 1944 wurden mehrere Mitglieder der Gruppe verhaftet. Zwei der Jugendlichen starben an den Folgen der Misshandlungen.

In Zurndorf bestand unter dem ehemaligen sozialdemokratischen Bürgermeister Johann Dürr eine Gruppe von Eisenbahnern und Soldaten, die sozialistisch oder kommunistisch eingestellt waren. Einige der Mitglieder dieser Gruppe wurden verhaftet und kamen nach Mauthausen.

In Gols sammelte sich um die Weinbauernfamilie Wurm eine Gruppe von ehemaligen Schutzbündlern und Sozialdemokraten, die das Regime ebenfalls ablehnten. Man sammelte für die "Rote Hilfe". Auch diese Gruppe wurde aufgedeckt und einige Todesurteile verhängt. Eisenbahner der Raaber Bahn aus dem Raum Frauenkirchen, Mönchhof und Halbturn sammelten Geld und verteilten Flugblätter. Der Eisenbahner Andreas Heinrich wurde zum Tode verurteilt.

In Hornstein bestand eine Jugendgruppe, die ursprünglich dem Verein Freie Schule - Kinderfreunde  und den "Roten Falken", einer sozialdemokratischen Jugendorganisation, angehörte. Die Mitglieder dieser Gruppe trafen sich ab Sommer 1938 regelmäßig und wurden im Frühjahr 1939 aktiv. Sie brachten Aufschriften wie "Rot - Front" und "Heil Moskau" an. Zu Ostern 1938 wurden Flugzetteln verteilt.Ab 8. April 1938 wurde die Gruppe aufgedeckt. Eine ähnliche Gemeinschaft bestand aus Siegendorfer und Zillingdorfer Sozialdemokraten, Gewerkschaftlern und Schutzbündlern. Dieser Gruppe gehörten auch Kommunisten an.  Sie hatte auch Verbindung in die Wr. Neustädter Waggonfabrik. Sie blieb drei Jahre lang unentdeckt. Auch diese Gruppe wurde schließlich von der Gestapo aufgedeckt. Zwei Todesurteile wurden ausgesprochen. Mathias Karlovits aus Siegendorf wurde hingerichtet, Gustav Trimel auf Grund eines Gnadengesuches zu zehnjährigem Zuchthaus verurteilt.

Im Südburgenland bestand mit dem Zentrum in Pinkafeld eine größere Gruppe ehemaliger Sozialdemokraten und Freigewerkschaftler. Von Pinkafeld aus wurden Kontakte auch in andere Teile des Burgenlandes und nach Wien geknüpft. Ende 1941 stand diese Gruppe bereits unter Beobachtung und wurde schrittweise aufgedeckt.

Zu den 1938 Verhafteten gehörten auch Repräsentanten des Ständestaates, allen voran Landeshauptmann Sylvester, der 1939 in Dachau starb. Viele Beamte und Lehrer, die sich für die Vaterländische Front engagiert hatten, wurden entlassen oder strafversetzt. Auch im katholischen Klerus gab es Widerstand. In Güttenbach versuchte die Bevölkerung, die Verhaftung ihres Pfarrers Dolezal zu verhindern. Mehr als 20 Priester kamen ins Gefängnis oder in ein Konzentrationslager. Der Guardian des Eisenstädter Franziskanerklosters, DDDr. Johann Kapistran Pieller, wurde zum Tode verurteilt und im April 1945 im Zuchthaus Stein erschossen.

Nach den Wahlen Anfang 1932, die in Niederösterreich, Wien und Salzburg große Gewinne für die Nationalsozialisten brachten, gewann die NSDAP auch im Burgenland sichtlich an Bedeutung. Führende Persönlichkeiten waren Brauner in Eisenstadt, Ing. Silbernagel in Neusiedl und Dr. Portschy im Süden, wo sich vor allem in Unterschützen ein frühes Zentrum entwickelte. Nach  Adalbert Riedl, dem christlichsozialen Parteisekretär, wurden nationalsozialistische Zentren vor allem in den evangelischen Gemeinden vermutet ( Gols, Loipersbach, Mörbisch, Lutzmannsburg...). Dies war insofern verständlich, als sich die Christlichsozialen und  die Heimwehren immer stärker als "gut katholisch"  exponierten und der in den evangelischen Gemeinden traditionell starke Landbund nicht mehr besonders attraktiv war. Auch die Führungspersönlichkeit des betont deutschnationalen Lagers, Dr. Walheim, verlor durch seine zweite Wahl zum Landeshauptmann mit Hilfe Lesers und der Sozialdemokraten stark an Ansehen.

Sowohl von Seiten der Heimwehren wie auch der Sozialdemokraten kam es zu Übertritten zur NSDAP. So schloss sich etwa der Wiesener Schutzbundführer Mathias Strobl der NSDAP an, später ebenso der Gewerkschaftssekretär Hans Suchard und Paul Kiss. Nach den Gemeinderatswahlen von 1931 traten über 100 Gemeinderäte zur NSDAP über, die meisten davon vom Landbund, aber auch Sozialdemokraten waren darunter. Viele Sozialdemokraten waren nach dem Februaraufstand von 1934 zutiefst von ihren Parteiführern enttäuscht. Diese waren ins Ausland geflüchtet. "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!" war eine von den Nationalsozialisten geschickt verbreitete Parole. Viele frühere Schutzbündler traten der SA bei. Eindruck machte die kämpferische Haltung der Nationalsozialisten gegenüber dem Dollfuß - Schuschnigg - Regime.

Zu einem ersten Zwischenfall kam es am 3. Juli 1932 während eines SA-Aufmarsches in Eisenstadt. Am Sozialdemokratischen Parteiheim war ein Plakat angebracht, auf dem Hitler beschuldigt wurde, das Burgenland an Horthy ausliefern zu wollen. Das regte die Nationalsozialisten so auf, dass sie das Parteiheim stürmten. Landeshauptmannstellvertreter Leser, der dazu kam, wurde von SA-Leuten verprügelt.

Die Organisation der NSDAP erfolgte zunächst von Niederösterreich und der Steiermark aus. Vor allem ab 1931 wurde die Organisation von Ortsgruppen und Vertrauensleuten immer dichter, besonders in den Bezirken Neusiedl, Oberwart und Jenenrsdorf. 1932 übernahm der Rechtsanwaltsanwärter Dr. Tobias Portschy den Bezirk Oberwart.

Den Kern der Mitglieder bildete die deutschnationale Intelligenz, Studenten, Teile der Beamtenschaft, Bauern und Kleingewerbetreibende. Auch in der Exekutive gab es illegale Nationalsozialisten. Frühe Zentren des Nationalsozialismus entstanden in Bruckneudorf,  Neusiedl a. S., St. Georgen, Donnerskirchen, Sauerbrunn, Mattersburg,  Loipersbach, Eisenstadt, Mannersdorf, Horitschon, Lutzmannsburg,  Oberwart, Unter- und Oberschützen,  Jennersdorf,  ...

Die Organe der Verwaltung und der Exekutive fügten sich zwar dem "Ständestaat" und der Vaterländischen Front, die innere Loyalität war aber schon lange nicht mehr gegeben, ja die erzwungene Mitgliedschaft hatte nicht selten eine Oppositionshaltung zur Folge. Weite Teile der Beamtenschaft und auch der Lehrer blieben deutschnational gesinnt. Im März 1938 zeigte sich, dass 227 Landesbedienstete Parteimitglieder waren. Gerald Schlag schätzt, dass gute 30 bis 40 % der öffentlich Bediensteten in irgend einer Form "Illegale" waren. Auch viele hohe Beamte, auch wenn sie nicht Parteimitglieder waren, wirkten für den Anschluss, etwa der Regierungsdirektor Hofrat Dr. Karl Heger. Auch in der Polizei und Gendarmerie, ja selbst in der Staatspolizei, gab es geheime Mitarbeiter des nationalsozialistischen Nachrichtendienstes. Im Burgenland gehörten 1937  38 % der Bevölkerung in 327 Ortsgruppen der Vaterländischen Front an. Es gelang aber nicht, die Menschen für die Idee des Ständestaates zu gewinnen oder gar zu begeistern. Wirklich unterstützt wurde die Vaterländische Front nur von entschieden katholisch - konservativen Kreisen. Die NSDAP war hingegen vor allem seit 1937 zu einer breiten Volksbewegung geworden. Nach 1934 wurden immer mehr Arbeiter und Bauern von der Partei erfasst. Der Hauptgrund war wohl die überaus triste wirtschaftliche Lage, die sehr hohe Arbeitslosigkeit, die auch zu einem Nachfragerückgang im Gewerbe führte, und die schwere Verschuldung in der Landwirtschaft. 70 bis 80 % der Bauernhöfe in den Weinbaugebieten waren mit Hypotheken belastet. Gleichzeitig ging es in Hitlerdeutschland aufwärts, hunderte burgenländische Bau- und Landarbeiter wurden nach dem Juliabkommen 1936 nach Deutschland vermittelt und kehrten als Propagandisten des Nationalsozialismus zurück.

Verbotszeit

Am 19. Juni 1933 erfolgte das Verbot der NSDAP. Am 5. Mai 1935 wurde ein eigener Gau Burgenland der illegalen NSDAP gegründet. Gauleiter war Dr. Tobias Portschy, sein Stellvertreter Hans Arnhold.  Propagandaleiter war Hans Goger. Der Gau war in einen Kreis Nord  (Neusiedl, Eisenstadt, Mattersburg, Oberpullendorf) und einen Kreis Süd (Oberwart, Güssing, Jennersdorf) gegliedert. Es wurde eine eigene SA - Brigade Burgenland geschaffen. Brigadeführer war Prof. Josef Palham. Sie bestand aus der SA - Standarte 76 im Norden mit je einem Sturmbann in Neusiedl, Eisenstadt-Mattersburg und Oberpullendorf ´und der Standarte 83 in Oberwart. Ein selbständiger Sturmbann "Burgenland Süd" wurde in Güssing-Jennersdorf aufgestellt. Die Brigadebezeichnungen folgten den ehemaligen k. u. k. Infanterieregimentern 76 und 83. 1936 zählte die Brigade Burgenland bereits 1000 Mann. Eine kleine SS-Truppe unter Standartenführer Helmut Breymann wurde ebenfalls aufgebaut.

Die Propagandatätigkeit stützte sich auf die Zeitungen  "Die Braune Front" (Untertitel: Kampfblatt des Gaues Niederösterreich und Burgenland NSDAP), "Blut und Boden"  und vorübergehend auch "Der SA-Mann" und "Wir", die Zeitschrift der Hitlerjugend. Ab Mitte 1936  war der "Österreichische Beobachter" weit verbreitet. Er wurde im benachbarten Ungarn gedruckt und über die Grenze geschmuggelt.  In Neufeld wurde eine nationalsozialistische Druckerei eingerichtet. 1936 hatte die Zeitung eine Auflage 20 000, 1937 von  30.000 Stück. Die Druckerei in Neufeld flog auf. Eine zweite Druckstelle wurde im Antimonbergwerk Neustift bei Schlaining  eingerichtet. Von dort aus wurde auch die Verteilung organisiert. Die Druckerei in Bergwerk wurde 1937 ausgehoben. Wahrscheinlich stand der Fememord in Neustift damit im Zusammenhang.

Sowohl die Gauleitung Burgenland wie auch die SS hatten einen Nachrichtendienst. Im allgemeinen waren die Nationalsozialisten hervorragend informiert, auch über die internen Vorgänge in der Vaterländischen Front.

Es gab auch immer wieder Rückschläge und Verhaftungen. Der Staatspolizei gelang es, Informanten zu gewinnen. Andererseits wurden hohe Parteifunktionäre aber auch immer wieder durch Informanten in Polizei und Gendarmerie sowie in der Verwaltung gewarnt und konnten sich in Sicherheit bringen.

1937 wurde eine große Propagandawelle organisiert, die 76 Gemeinden umfasste. Ab 18. Feber 1938 hatten die Nationalsozialisten die Möglichkeit der legalen Betätigung. Das Treffen Hitler - Schuschnigg am 12. Feber 1938 in Berchtesgaden, die Ernennung des Nationalsozialisten Seyß - Inquart zum Innenminister und die am 19. Feber verkündete Generalamnestie für die eingekerkerten Nationalsozialisten gaben den Nationalsozialisten auch im Burgenland große Siegesgewissheit. Gauleiter Portschy kehrte aus dem Lager Wöllersdorf zurück und wurde mit einer großen Freudensdemonstration begrüßt. Es folgten zahlreiche weitere Aktivitäten. Am 21. Feber versammelten sich vor dem Eisenstädter Landhaus 800 bis 1000 Personen und sangen "lieder der Nation", am 27. Feber folgte eine Großkundgebung in Oberwart mit etwa 8000 Teilnehmern. Portschy und der Gaupropagandaleiter Prof. Hans Goger hielten aufpeitschende Reden. Polizei und Behörden sahen zu. Mit dieser Veranstaltung konnte Portschy seine stark gefährdete Führungsposition stärken. Er hatte sich im Machtkampf zwischen dem Landesleiter der NSDAP Josef Leopold und der SA und der Kärntner Gruppe und der SS unter Hubert Klausner auf die Seite Leopolds und damit auf die Seite des Verlierers gestellt. Hitler entschied zugunsten Klausners. Der burgenländische SS-Führer Breymann gehörte der "Kärntner Gruppe" an und stellte Portschy in Wien unter Hausarrest. Nur durch eine Loyalitätserklärung an Klausner konnte Portschy seine Position retten.

Die Machtergreifung

In den kritischen Tagen des März 1938 suchte Landeshauptmann Sylvester Gauleiter Portschy  geheim in Oberwart auf und bot diesem zwei Regierungssitze an. Portschy wies dieses Angebot a ab. Er meinte, erst nach Abhaltung freier Wahlen könnten Regierungsverhandlungen geführt werden. Es gab aber auch in der Vaterländischen Front Widerstand gegen ein Übereinkommen mit den Nationalsozialisten, etwa von Landesrat Strobl.   Die Vorbereitungen auf die nationalsozialistische Machtübernahme hatten zu dieser Zeit schon begonnen. Am 8. März 1938 wurde Portschy von Schuschniggs Plan einer Volksabstimmung informiert. Am 10 März 1938 gab die Parteileitung die Anordnung aus, an der Schuschnigg - Volksabstimmung nicht teilzunehmen. Portschy verlegte sein Hauptquartier nach Eisenstadt und sammelte den engsten Führungskreis : Palham und Breymann, den Stabsleiter der SA Herwig Ilkow und Dr. Friedrich Schirk, den Führer der nationalsozialistischen Betriebsorganisation. Arnhold richtete in Oberwart im Büro des Rechtsanwaltes Dr. Weisch einen Befehlsstand ein. Die Kreisleiter von Neusiedl, Ignaz Baumann, Anton Weissensteiner in Sauerbrunn und Paul Kiss in Oberpullendorf wurden alarmiert, Franz Rehling begab sich nach Güssing und Prof. Hans Goger nach Jennersdorf. Verbindungsmann in Wien war der Gaugeschäftsführer Dr. Kurt Groß, der ständigen Kontakt mit der Landesleitung hielt.

Landeshauptmann Sylvester nahm inzwischen Kontakt mit den Sozialdemokraten auf. Er traf sich mit dem ehemaligen Landesrat Ignaz Till und anderen. Diese waren bereit, die Vaterländische Front im Kampf gegen Hitler zu unterstützen. Sie bekamen Geld und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und versuchten, ihre Genossen zu aktivieren. Viele Sozialdemokraten waren allerdings nicht bereit, mitzumachen.

Am 10. März wurden alle Gauleiter und SA - Brigadeführer zu einer Besprechung nach Wien berufen. Noch konnte man nicht losschlagen, aber es wurden Codewörter für die weitere Vorgangsweise vereinbart. In der Nacht vom 10. auf den 11. März gab Hitler aus Berlin  der NS-Führung in Österreich Handlungsfreiheit. Am 11. März ließ Portschy alle Ortsgruppen alarmieren und ordnete große "Sternmärsche" nach Oberwart und Eisenstadt an, In Eisenstadt wurde die Exekutive in Bereitschaft versetzt, zum Schutz des Landhauses wurde eine Abteilung Frontmiliz in Stellung gebracht und das Bundesheer sperrte das Regierungsviertel ab. Die Nationalsozialisten sammelten sich in Eisenstadt Oberberg und in Kleinhöflein und erhielten laufend Verstärkung. Die Exekutive griff nicht ein, der Sicherheitsdirektor Dr. Erwin Hirnschall hatte keine Weisungen aus Wien erhalten. Um etwa 13 Uhr zogen die Kolonnen der Nationalsozialisten in Richtung Landhaus, unter der Führung von Portschy, Palham, Schirk und dem Direktor der Eisenstädter Elektrizitätswerke, Ing. Heinz Birthelmer. Der kommandierende Offizier an der Straßensperre war NS - Sympathisant und Illegaler, der die Nationalsozialisten bat, ihn nicht zum Eingreifen zu zwingen. Daraufhin wurde eine Verhandlungsdelegation zum Sicherheitsdirektor geschickt, die eine freie Kundgebung vor dem Landhaus verlangte. Während dieser Verhandlungen wurde der Rücktritt Schuschnigs und die (vom Bundespräsidenten aber noch nicht akzeptierte) Ernennung von Seyß - Inquart zum neuen Bundeskanzler bekannt. Man gab nund den Forderungen der Nationalsozialisten nach, zumal Sylvester wusste, dass die meisten Orte inzwischen in der Hand der Nationalsozialisten waren. In Oberwart fand inzwischen eine riesige Demonstration statt, mit angeblich 20 000 Teilnehmern. Die Exekutive zog sich nun auch in Eisenstadt zurück und Portschy hielt vom Haydn - Denmal vor dem Landhaus aus eine Rede. SA und SS besetzten das Landhausgebäude. Hirnschall wurde abgesetzt und Breymann übernahm das Kommando über die Exekutive. Landeshauptmann Sylvester, Landesstatthalter Coreth, Bundesrat Riedl und Landesrat Strobl wurden unter Hausarrest gestellt und einige Zeit später in ein rasch errichtetes Anhaltelager im Bürgerspital gebracht. Vier Tage später wurden sie der Gestapo übergeben.

Das Burgenland war damit - noch bevor der Bundespräsident nachgab und Seyß - Inquart  zum neuen Bundeskanzler ernannte und einen Tag vor dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht  - in der Hand der Nationalsozialisten. Die SA wurde zur Hilfspolizei erklärt und besetzte nun alle Amtsgebäude, die Einrichtungen der Vaterländischen Front, Verkehrseinrichtungen und auch einige Betriebe. Die Gegner, führende "Vaterländische", Kommunisten und aktive Sozialdemokraten wurden in "Schutzhaft" genommen. Noch in der Nacht auf den 12. März wurden auch in den Dörfern Verhaftungen vorgenommen, es kam zu schweren Übergriffen, wobei vielfach auch persönliche Rache eine Rolle spielte. Besonders Konfidenten und Personen, die mit ihrer Aussage Nationalsozialisten belastet hatten, wurden misshandelt.

Spitzenbeamte wurden. sofern sie nicht bereits illegale Nationalsozialisten waren, außer Dienst gestellt. An sämtliche leitenden Beamte wurden Fragebögen ausgegeben und damit die politische Einstellung von 45 Beamten vor dem Anschluss überprüft. 10 Beamte wurden verhaftet, einer beurlaubt und einer als politisch unzuverlässig charakterisiert. Es gab vier Neueinstellungen. Die Beurteilung erfolgte durch eine Personalkommission. Als "politisch einwandfrei" wurden Landesamtsdirektor Karl Heger und der Leiter der Personalabteilung Ernst Mayerhofer eingestuft, neutral wurde der Leiter der Abteilung 1, Géza Reverencic, kritisch hingegen Simon Hagenauer beurteilt. Eugen Kolwentz wurde als Bezirkshauptmann von Jennersdorf abberufen. Streng überprüft wurde der Bezirkshauptmann von Oberpullendorf, Dr. Alois Schwartz.

Am Morgen des 12. März wurde Portschy von Seyß - Inquart zum Landeshauptmann des Burgenlandes ernannt. Landesstatthalter wurde Prof. Josef Palham, Landesräte wurden Dr. Friedrich Schirk  (Polizei, Sozialwesen, Gesundheitswesen), Ing. Heinz Adolf Birthelmer (Finanz- und Bauwesen), Anton Schlamadinger (Gewerbe, Fremdenverkehr, Verkehr) und Alfred Simon (Land- und Forstwirtschaft). Zusätzlich wurde Simon die Landwirtschaftskammer, Schirk die Kammer für Arbeiter und Angestellt und die Gebietskrankenkasse übertragen.

Landeshauptmann Dr. Portschy meldete dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler telegraphisch:

" Das Burgenland, östliches Bollwerk des geschlossenen deutschen Lebensraumes, seit Karl dem Großen deutscher Volksboden, grüßt in diesen weltgeschichtlichen Stunden, die den heißesten Wunsch der Burgenländer in Erfüllung gehen ließen, den Retter aus tiefster Not, unseren Führer. Das ganze Burgenland hofft, dem Begründer des großdeutschen Reiches, das vom Rhein bis zum Neusiedler See reicht, in den kommenden Tagen auf diesem Boden, wo Theoderichs Wiege stand und Josef Haydn die Weise des Liedes der Deutschen schuf, seine Dankbarkeit und Treue erweisen zu können."

300 Mann der deutschen Schutzpolizei aus Norddeutschland wurden ins Burgenland verlegt. Die Gestapo errichtete in Eisenstadt eine Leitstelle, deren Leiter SS - Obersturmführer Otto Bovensiepen aus Halle war. In den nächsten Wochen wurden die Ämter und Behörden und auch die Schulen von Gegnern des Nationalsozialismus "gesäubert". Beamte und Lehrer wurden außer Dienst gestellt, versetzt und - wenn sie NS- Anhänger waren - befördert. Viele Nationalsozialisten waren enttäuscht, weil sie nicht die erhofften Vorteile erlangten. Zahlreiche Posten wurden auch von reichsdeutschen Funktionären besetzt. Trotzdem befand sich das Land über Wochen in einem "an Hysterie grenzenden Jubel" (Gerald Schlag, S. 109), angeheizt durch eine unglaubliche Propagandawelle unter dem Motto "Ein Volk, ein Reich, ein Führer". Erstaunlich war, dass sich der Jubel in den kroatischen Gemeinden kaum von dem in den deutschen Nachbargemeinden unterschied. Hohe Funktionäre wie der Reichsinnenminister Dr. Wilhelm Frick oder der Staatssekretär im Justizministerium, Dr. Roland Freisler, bereisten das Land. Frick wurde in Eisenstadt von angeblich 62 000 Menschen empfangen ...

Die Volksabstimmung vom 10. April 1938 wurde mit großem Propagandaaufwand vorbereitet. Zur "Renner - Erklärung" und zur "Einheitlichen Erklärung der Bischöfe" für den Anschluss kamen auf Landesebene ähnliche Empfehlungen der Kirchen, mit "Ja" zu stimmen. Karall empfahl den burgenländischen Kroaten ebenfalls ein "Ja". Im gesamten Land stimmten nur 63 Personen mit "Nein". In 297 von 324  Gemeinden gab es nur "Ja" - Stimmen.

Im Mai 1938 lief die "Burgenland - Aktion" an. 700 burgenländische Bau- und Straßenarbeiter wurden nach Deutschland vermittelt, bald darauf weitere zum Autobahnbau- Auf diese Weise wurde auch im Burgenland die Arbeitslosigkeit rasch abgebaut. Vor allem Jugendliche wurden mit großzügigen Angeboten ins "Altreich" geholt. Dazu wurden viele öffentliche Bauten und Straßenbauprojekte auch im Lande selbst begonnen. Schon im September/Oktober gab es für die Zuckerrübenkampagne nicht genügend Arbeitskräfte, es mussten Hausfrauen angeworben werden. Für die Bauern wurde eine Entschuldungsaktion gestartet. Die Wehrmacht kaufte große Mengen an Wein im Burgenland.

Die Auflösung des Landes

Widerstand

Es gab kleine Gruppen, die aus dem Kinderfreunden, Roten Falken oder der sozialistischen Arbeiterjugend hervorgingen, meist ohne Kontakte zueinander, meist nur über kurze Zeit tätig wurden.  Im überschaubaren Raum der burgenländischen Dörfer gab es wenig Möglichkeiten, gegen das System aufzubegehren. Der Widerstand beschränkte sich vielfach auf kritische Anmerkungen, passivem Streik, Abhören von Auslandssendern, seltener auf Kleinsabotage und Flugblattaktionen. Größere oder spektakuläre Aktionen blieben aus.

Zentren des Aufbegehrens waren  die Landarbeiter auf den  Gutshöfen. Kleine Gruppen bestanden in Deutschkreutz, Hornstein, Siegendorf, Zillingdorf, Nickelsdorf - Zurndorf, Gols, Frauenkirchen, Halbturn - Mönchhof, Pinkafeld, Oberwart und Stegersbach.

Die Gruppe in Deutschkreutz bestand aus Lehrlingen und jungen Arbeitern unter der Führung von E. Gabriel, der gleichzeitig Oberjungzugführer war. Er hörte offenbar den Moskausender ab und war über die Moskauer Deklaration informiert. 1943/44 führte er marxistische Schulungen durch. Ab Feber 1944 begann die Gruppe mit Kleinsabotage: Herunterreißen von NS-Plakaten, Durchtrennen von Telefonleitungen. Im Mai 1944 wurden mehrere Mitglieder der Gruppe verhaftet.

In Zurndorf bestand unter dem ehemaligen sozialdemokratischen Bürgermeister Johann Dürr eine Gruppe von Eisenbahnern und Soldaten, die sozialistisch oder kommunistisch eingestellt waren. Einige der Mitglieder dieser Gruppe wurden verhaftet und kamen nach Mauthausen.

In Gols sammelte sich um die Weinbauernfamilie Wurm eine Gruppe von ehemaligen Schutzbündlern und Sozialdemokraten, die das Regime ebenfalls ablehnten. Man sammelte für die "Rote Hilfe". Auch diese Gruppe wurde aufgedeckt und einige Todesurteile verhängt. Eisenbahner der Raaber Bahn aus dem Raum Frauenkirchen, Mönchhof und Halbturn sammelten Geld und verteilten Flugblätter. Der Eisenbahner Andreas Heinrich wurde zum Tode verurteilt.

In Hornstein bestand eine Jugendgruppe, die ursprünglich dem Verein Freie Schule - Kinderfreunde  und den "Roten Falken", einer sozialdemokratischen Jugendorganisation, angehörte. Die Mitglieder dieser Gruppe trafen sich ab Sommer 1938 regelmäßig und wurden im Frühjahr 1939 aktiv. Sie brachten Aufschriften wie "Rot - Front" und "Heil Moskau" an. Zu Ostern 1938 wurden Flugzetteln verteilt. Ab 8. April 1938 wurde die Gruppe aufgedeckt. Eine ähnliche Gemeinschaft bestand aus Siegendorfer und Zillingdorfer Sozialdemokraten, Gewerkschaftlern und Schutzbündlern. Dieser Gruppe gehörten auch Kommunisten an.  Sie hatte auch Verbindung in die Wr. Neustädter Waggonfabrik. Sie blieb drei Jahre lang unentdeckt. Auch diese Gruppe wurde schließlich von der Gestapo aufgedeckt. Zwei Todesurteile wurden ausgesprochen. Mathias Karlovits aus Siegendorf wurde hingerichtet, Gustav Trimel auf Grund eines Gnadengesuches zu zehnjährigem Zuchthaus verurteilt.

Im Südburgenland bestand mit dem Zentrum in Pinkafeld eine größere Gruppe ehemaliger Sozialdemokraten und Freigewerkschaftler. Von Pinkafeld aus wurden Kontakte auch in andere Teile des Burgenlandes und nach Wien geknüpft. Ende 1941 stand diese Gruppe bereits unter Beobachtung und wurde schrittweise aufgedeckt.

Relativ viele Personen wurden in den Kirchen, vor allem in der katholischen Kirche, verfolgt. Dechant Josef Schwartz von Mogersdorf wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. März verhaftet. Nach seiner Freilassung durfte er nicht mehr in den Bezirk zurückkehren. Etwa 20 Priester wurden aus dem Ort, dem Kreis oder Gau verwiesen. 20 Priester waren im Gefängnis, 23 wurden zu Freiheitsstrafen verurteilt. 88 Priester wurden mit einem Schul- oder Predigtverbot belegt. Pfarrer Johann Ecker aus St.  Margarethen wurde 1943 zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt und im Dezember 1943 erneut verhaftet und im September 1944 vor Gericht gestellt, weil er französischen  Zivilarbeitern Hilfe geleistet hatte. In Dachau inhaftiert waren der Zisterzienser Richard Wolf aus Mönchhof, Pfarrer Johann Schmalzl aus Kirchfidisch und Pfarrer Matthias Semeliker aus Neuberg wegen staatsfeindlicher Tätigkeit. DDDr. Johannes Capistran Pieller, ein Eisenstädter Franziskaner, wurde 1944 wegen Volks- und Landesverrats zum Tode verurteilt und am 15. April 1945 in Stein erschossen. Fünf Theologiestudenten fielen an der Front oder waren vermisst. Auch von den sechs einberufenen Priestern ist einer gefallen.

Die Vertreibung der Juden

Im März 1938 lebten im Burgenland 3 220 Juden in 10 Kultusgemeinden. Unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in der Nacht vom 11. auf den 12. März gab es sogenannte "wilde" antisemitische Ausschreitungen. Es folgte die Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben, die "Arisierung" ihres Besitzes und schließlich die Vertreibung. Am 13. März wurde über Juden in Frauenkirchen, Eisenstadt, Lackenbach und Neusiedl am See die Schutzhaft verhängt. Am 26. März fand in Frauenkirchen die erste organisierte Vertreibung von 10 jüdischen Familien aus Frauenkirchen statt. Die Juden mussten Erklärungen unterschreiben, dass sie das Land freiwillig verlassen und auf ihr "auf unehrliche Weise" erworbenes Vermögen verzichten. Sie fanden in Ungarn Aufnahme. Die Bereitschaft in den Nachbarländern, die Vertriebenen aufzunehmen, war allerdings gering. 51 Juden aus Kittsee und Kroatisch Jahrndorf wurden von der SA auf einem Wellenbrecher in der Donau, im Niemandsland, ausgesetzt. Von tschechoslowakischen Grenzbeamten wurden sie nach Ungarn abgeschoben, von dort wieder in das Burgenland zurückgetrieben. Weitere 62 Juden fanden auf einem französischen Donauschiff Aufnahme. Ende November 1938 warteten in Wien 1700 burgenländische Juden auf eine Ausreisegenehmigung. Nach dem Vermögensentzug kamen viele in Wien bettelarm an. Am 1. November 1938 meldete die Wiener Kultusgemeinde die Auflösung sämtlicher Kultusgemeinden im Burgenland. Am 4. Dezember 1938 schrieb die Grenzlandzeitung: " Entjudung des ehemaligen Burgenlandes. Zufolge der Maßnahmen deutscher Behörden hat gleich nach der Angliederung an das Reich eine Abwanderung der Juden eingesetzt, die nun als abgeschlossen bezeichnet werden kann. Die Reste der Juden sind in den einzelnen Bezirken 6 bis 8 Personen zusammengeschmolzen, so dass auf dem Gebiet des ehemaligen Burgenlandes kaum mehr als 40 Juden anzutreffen sein dürften."

Roma und Sinti

Im Burgenland lebten zur Zeit des Anschlusses 1939 etwa 8000 der 11000 Roma und Sinti Österreichs. Dem Gauleiter Portschy war die "Lösung der Zigeunerfrage" ein großes Anliegen. Im August 1938 veröffentlichte er eine Denkschrift "Die Zigeunerfrage". Die von Portschy verlangten und bereits umgesetzten Maßnahmen waren aber bereits schon zuvor "angedacht und diskutiert " worden (Herbert Brettl). Schon in seiner Antrittsrede vom 11. März 1938 bezeichnete Portschy Juden und Zigeuner als untragbar. Es folgten Erlässe und Verordnungen, die die Freiheiten und Rechte der Roma zunehmend einschränkten: Aberkennung des Wahlrechtes, Bettelverbot, Arbeitspflicht für Roma ... In einer Kundgebung in Oberwart vor der Abstimmung über den Anschluss sagte er: "Zwei Minderheiten aber, Juden und Zigeuner", ähnlich in ihren Charakteren, können wir für die Dauer nicht dulden...da wir ein Volks sindwelches Arbeit und Werte schafft, jene aber sind Parasiten im deutschen Volkskörper, die von der ehrlichen Arbeit anderer ihr Dasein fristen" (Oberwarter Sonntagszeitung vom 3. April 1938). Die meisten Roma wurden schließlich in das Sammellager Lackenbach und soweit sie den Aufenthalt dort überlebt hatten, in die Konzentrationslager in Polen deportiert worden. Nur wenige überlebten. Ihre Hütten wurden in den Dörfern dem Erdboden gleichgemacht. Nichts sollte an sie erinnern.

 

 

 

 

 

 

Grafik / Karte

Widerstand 
Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus

 

verwandte Beiträge

{loadposition schlagwoert

Literatur

Hess, Michael: Diesem Element ist nicht mehr zu helfen - Die Verfolgung von Alkoholkranken, "Asozialen", Zeugen Jehovas und Homosexuellen zur Zeit des Nationalsozialismus im Burgenland. In: Burgenland schreibt Geschichte 1921-2021. WAB 168. Eisenstadt 2021

Mindler-Steiner, Ursula: Vergessen und Verdrängt? Die Burgenländischen Opfer des Nationalsozialismus nach 1945. In: Burgenland schreibt Geschichte 1921-2021. WAB 168. Eisenstadt 2021 

 
 

 

 
footer-epochen zwischenkriegszeit
footer-epochen