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Nach dem Preßburger Vertrag konnten die Habsburger die westungarischen Herrschaften wieder in Besitz nehmen. Forchtenstein, Eisenstadt, Güns und Bernstein waren sofort verfügbar und konnten an Pfandherren weitergegeben werden. Kobersdorf und Hornstein befanden sich noch im Besitz von österreichischen Adeligen, die als Söldnerführer unter Corvinus damit belohnt worden waren. In Hornstein waren dies die Grafenecker, in Kobersdorf die Weispriach, die auch im benachbarten Niederösterreich, in der buckligen Welt, die mächtigste Adelsfamilie waren. Allerdings versuchten die Habsburger, diese Herrschaften wieder unter ihre Verfügungsgewalt zu bekommen. 1504 ging der letzte Grafenegger ins Kloster und verkaufte Hornstein an seinen Oheim Dr.Veit von Fürst. Maximilian betrachtete die Herrschaft als heimgefallenes Lehen, gab sie aber doch an Fürst, der ihm wichtige Dienste leistete. Hans Konrad von Fürst verkaufte später die Herrschaft an den Hofkammerrat Pichler von Weitenegg, von dem sie an Ruprecht von Stotzingen kam. Bis 1651, bis zur gewaltsamen Enteignung, blieb sie im Besitz dieser Familie.

Die Weispriach konnten sich nicht nur in Kobersdorf halten, sie erhielten nach und nach auch auch Forchtenstein (1546), Güns (1547) und Eisenstadt (1553) als Pfandherrschaften. Mit Landsee wurden sie erneut belehnt. Kobersdorf überließ 1563 Johann Weispriach seinem Schwiegersohn Johann Csóron. Dieser behauptete die Herrschaft trotz der Bemühungen der Habsburger,sie wieder an sich zu ziehen.

Güns wurde ab 1576 wieder von ungarischen Magnaten verwaltet, der österreichische Einfluß begann zu schwinden. Die Herrschaft Bernstein wurde nach 1445 Söldnerführern in Pfandschaft gegegeben (Prüschenk, die sich später Grafen von Hardegg nannten, Pottendorfer und Grafenegger). 1587 kam die Herrschaft an die Königsberg, die mächtigste Familiein der Pittner Mark, seit dem 15.Jh. aber auch schon in Westungarn - Burgenland begütert. Sie bemühten sich wiederholt, die Pfandherrschaft Bernstein als freies Eigen übertragen zu bekommen. Erst 1636 gab Ferdinand II. dem Drängen Ehrenreich Christophs von Königsberg nach. Aber schon 1644 verkaufte dieser Bernstein an Adam Battyány, der inzwischen schon Herr von Schlaining , Rechnitz und Güssing war. Der neue Herr versicherte und versprach allerdings den Untertanen, alles bei der unter Königsberg eingeführten österreichischen Ordnung bleiben zu lassen.

Ebenfalls schon unter Friedrich III. hatten die Prüschenk (Hardegg) die Grafschaft Forchtenstein, die Herrschaft Eisenstadt und Burg und Stadt Güns erhalten. 1509 kam Eisenstadt an Dr.Veit v.Fürst, 1533 Forchtenstein an Jakob von der Dürr, der sie 1546 an Johann Weispriach weitergab.

Dieser Johann von Weispriach war überaus mächtig. Er war Freiherr von Kobersdorf, königlicher Rat, Obergespan von Ödenburg und Hauptmann der Stadt Ödenburg. Auch die Weispriacher hatten also einen steilen Aufstieg erlebt. Sie waren ein Lungauer Geschlecht, das im 15.Jh. als Söldnerführer ins Land kam. Nach dem Tod Ferdinands I. begann auch der Abstieg der Weispriacher, die sehr auf die Vermehrung ihrer Einkünfte aus waren und dabei wenig Rücksicht auf ihre Untertanen nahmen. Eine Untersuchung deckte zahlreiche Missstände auf, sodass Maximilian II. sich entschloss, die beiden Herrschaften wieder einzuziehen und der Kammer direkt zu unterstellen. Die Ablöseforderungen waren riesig, sie betrugen 77 361 Gulden, die größtenteils von den Untertanen der beiden Herrschaften aufgebracht wurden - gegen das Versprechen, die Herrschaften nie mehr zu verpfänden oder zu verkaufen. Dieses Versprechen an die Untertanen wurde nicht gehalten. Beide Herrschaften kamen an die Esterhazy.

 

 

 

 

 
 

 

 
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